Mehr Transparenz: Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler auf hohem Niveau

Die Zahl der Verdachtsfälle auf medizinische Behandlungsfehler in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) fordert daher die Politik und die Institutionen des Gesundheitswesens auf, für eine ausgeprägte Sicherheitskultur im Gesundheitssystem einzutreten. Denn eine transparente Fehlerkultur und die strukturierte Ursachenforschung können nicht nur die Sicherheit von Patientinnen und Patienten erhöhen, sondern auch Kosten im Gesundheitswesen sparen und die Gesundheitsberufe psychisch entlasten.

Ein erster, politischer Schritt für mehr Patientensicherheit ist die verpflichtende und systematische Erfassung von so genannten Never Events – also von unerwünschten Ereignissen wie Seitenverwechslungen oder der Verlust von nicht-wiedergewinnbaren Gewebeproben. Voraussetzung dafür ist ein nationales Meldesystem.

„Im deutschen Gesundheitswesen hat die Risiko- und Sicherheitskultur bisher nicht den nötigen Stellenwert. Die gemeldeten Fälle sind die Spitze des Eisberges“, sagt Dr. Ruth Hecker, Vorstandsvorsitzende beim APS. „Nur wenn klar ist, warum und in welchen Situationen Fehler passieren, können die Beteiligten geeignete, präventive Maßnahmen entwickeln, etablieren und auf ihren Erfolg hin überprüfen“, appelliert die Vorstandsvorsitzende.

Vor allem im Hinblick auf wirtschaftliche Kosten (wie Prozesskosten oder Therapien von Berufskrankheiten durch stark belastende Arbeitssituationen) und mögliche Reputationsverluste haben Krankenhäuser und Ärztinnen und Ärzte ein eigenes Interesse, Behandlungsfehler transparent zu erfassen und Ursachen regelmäßig zu analysieren. „Nur wenn klar ist, warum und in welchen Situationen Fehler passieren, können die Beteiligten geeignete, präventive Maßnahmen entwickeln, etablieren und auf ihren Erfolg hin überprüfen“, appelliert die Vorstandsvorsitzende.

Quelle: PI APS

(bd)
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