Niedergelassene Ärzte sprechen sich mehrheitlich für eine berufsbezogene Impfpflicht aus

In einer am aktuellen Online-Umfrage wurden am 15. November niedergelassenen Ärzte in Deutschland auf eine berufsbezogene Impfpflicht befragt. Beteiligt haben sich über 1.500 Haus- und Fachärzte. Die Mehrheit der Praxisärzte haben sich mehrheitlich für eine berufsbezogene Impfpflicht ausgesprochen. Auch wünschte sich demnach auch die Mehrheit der Mediziner die großen Impfzentren zurück. Die Befragung wurde vom Hamburger Ärztenachrichtendienst (änd) durchgeführt.

Fast 80 Prozent wünschen sich eine Impfpflicht für Beschäftigte im medizinischen und pflegerischen Bereich

Während sich die Klinikärzte über die Gewerkschaft Marburger Bund bereits eindeutig für eine berufsbezogene Impfpflicht ausgesprochen haben, war über die Meinungen in den Arztpraxen bislang wenig zu hören. Auch die Funktionäre in den Kassenärztlichen Vereinigungen halten sich bei dem Thema zurück. Laut Umfrage ist die Meinung an der Basis aber eindeutig: 79 Prozent der Ärzte wünschen sich eine Impfpflicht für Beschäftigte im medizinischen und pflegerischen Bereich, ergab nun auch die Umfrage des Branchendienstes änd.

59 Prozent fanden es rückblickend falsch, die Impfzentren zu schließen

Ebenfalls wurden die Praxisärzte gefragt, ob sie angesichts der Arbeitsbelastung durch die Auffrischungsimpfungen das Schließen der größeren Impfzentren rückblickend für einen Fehler halten. 59 Prozent stimmten der Aussage "Ja. Der Druck auf die Praxen wird zu groß. Die Hilfe der Impfzentren wäre eigentlich dringend nötig" zu. Nur 35 Prozent wählten die Antwort "Nein. Die Praxen schaffen das - gemeinsam mit schon existierenden anderen Impfangeboten." Keine eindeutige Festlegung wollten 6 Prozent der Ärzte treffen.

An der Online-Befragung des änd unter den Mitgliedern (Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet) nahmen vom 15. bis zum 16. November 2021 innerhalb von 24 Stunden insgesamt 1.546 Ärzte teil.

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