Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat anlässlich des Regierungswechsels acht Vorschläge zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und zur effizienteren Nutzung der Ressourcen im Gesundheitswesen vorgestellt.
„Das deutsche Gesundheitswesen ist krank. Wir leisten uns eines der teuersten Systeme, trotzdem ist die Lebenserwartung in Deutschland im internationalen Vergleich niedrig. Gleichzeitig steigen die Kosten, während die medizinische Versorgung immer stärker unter Druck gerät“, skizziert Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM, die aktuellen Herausforderungen. „Deshalb haben wir unsere wichtigsten Forderungen als Empfehlungen für die neue Gesundheitsministerin zusammengefasst“.
Empfehlungen
Die DEGAM empfiehlt, wissenschaftliche Evidenz stärker als bisher zur Richtschnur gesundheitspolitischer Entscheidungen zu machen. Außerdem fordert die DEGAM, Fehlanreize im System, zum Beispiel lukrative Behandlungen, abzubauen und die bestehende Ungleichverteilung zu reduzieren.
Weiterhin empfiehlt die DEGAM, die Gesundheitsforschung im ambulanten Sektor mit hausärztlichen Forschungspraxennetzen weiter auszubauen. Zudem müssen der längst beschlossene Masterplan Medizinstudium 2020 mit der Reform der Approbationsordnung endlich umgesetzt und die Finanzierungsprobleme mit den Ländern gelöst werden.
Dies ist essentiell, um die Studierenden auf das vorzubereiten, was sie später in der Praxis wirklich brauchen. Weiterzumachen wie bisher, würde eine weitere und gleichzeitig vermeidbare! Schwächung der ambulanten Versorgung bedeuten. Zusammengenommen ergeben sich große Herausforderungen für die künftige Gesundheitspolitik. „Unsere Fachgesellschaft bringt sich gerne in den politischen Dialog ein und steht für Beratung und Unterstützung selbstverständlich zur Verfügung“, so DEGAM-Präsident Martin Scherer abschließend.
Quelle: idw-online.de / PI DEGAM