Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon fordert höhere Zinsen von der Europäischen Zentralbank – nur so hätten die Bürger einen höheren Anreiz zum Sparen und Vorsorgen. Dies sieht Finanz-Journalist Christian Kirchner als Ablenkungsmanöver und dafür ein ganz anderes Problem: Die Deutschen sparen nicht zu wenig, sondern falsch. Kirchner verweist darauf, dass die Sparquote in Deutschland – obwohl leicht gesunken – immer noch eine der höchsten der Welt ist. Jedoch ziehen andere Länder bei der privaten Vermögensentwicklung massiv davon, weil die Deutschen rund 2.000 Milliarden Euro bar horten oder auf Girokonten und Sparbüchern liegen haben und damit kaum Zinsen erhalten. Ein wesentlicher Grund ist Kirchner zufolge das von den Banken in hohem Maß verspielte Vertrauen der Anleger. Auch könnten viele Banken ihre Kunden kaum für rentable Anlageformen begeistern. Ebenfalls einen Tadel erhält die Politik, die sich in der Vergangenheit kaum um Anlegerbildung gekümmert habe. Kirchner wirft außerdem den Regulierern seit Beginn der Finanzkrise vor, neue Risiken zu schaffen.
(mmh)
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