Verschärfte Risikoaufklärung, "Beipackzettel" für Finanzprodukte, Beratungsprotokoll - geht es nach der Verbraucherschutzzentrale Baden-Württemberg, haben all diese in den letzten Jahren eingeführten Maßnahmen ihr Ziel weitgehend verfehlt. Bei der Auswertung von 200 an sie herangetragenen Fällen^ stellten die Verbraucherschützer fest, dass 176 Kunden an ihrem Bedarf vorbei beraten worden waren. Die häufigsten Fehler dabei waren überteuerte Verträge und zu hohe Verlustrisiken angesichts der jeweils geäußerten Risikobereitschaft der Anleger. Knapp die Hälfte der abgeschlossenen Verträge war zu unflexibel, rund 20 Prozent waren in erster Linie auf hohe Beraterprovisionen optimiert und für Kunden undurchschaubar. Dadurch, so die Verbraucherschutzzentrale, gehen privaten Anlegern in Deutschland pro Jahr bis zu 98 Milliarden Euro verloren. Da auch andere Finanzexperten dieses Gebaren kritisieren, werden inzwischen Überlegungen laut, Finanzberatung und den Verkauf von Finanzprodukten voneinander zu trennen.
(mmh)
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