Eine gute Außenhandelsbilanz als Beleg für wirtschaftliche Stärke und Stabilität? Ganz so einfach ist es nicht: Dass ein solcher Trend der Erholung der Eurozone und der Weltwirtschaft sogar entgegenarbeitet, erläutert Wirtschaftsjournalist und -blogger Markus Diem. Dabei erklärt er das „Einmaleins der schädlichen Exportüberschüsse“ mit ein wenig Mathematik so anschaulich, dass so manche Erfolgsmeldung auch Wirtschaftslaien in anderem Licht erscheint. Am Beispiel Deutschlands macht er fest, welche Nachteile ein auf Exporten basierendes Wachstum hat – für das Land, aber auch für seine Nachbarn und Handelspartner. So nimmt er entsprechende Kennzahlen als Beleg für fehlende Nachfrage und Investitionsfreudigkeit im exportierenden Land. Dagegen seien sie weder ein Beweis für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft, noch für besondere Produktivität – und damit auch nicht für Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem schade das aktuelle Ungleichgewicht den Abnehmerländern, in denen Arbeitslosigkeit und Verschuldung zunehmen.
(mmh)
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