Klare Ansage zum Thema Selbstbeteiligung gesetzlich Krankenversicherter

Die Vorschläge des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen zur Sanierung des deutschen Gesundheitssystems in Deutschland schlagen hohe Wellen. Gesetzlich Krankenversicherte sollten zur Finanzierung des Gesundheitswesens in Deutschland beitragen. So sollten die Patienten bei Arzt- oder Klinikbesuchen mit einer jährlichen Selbstbeteiligung von bis zu 2.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Auch Raucher oder Übergewichtige sollten mehr bezahlen.

Nicht nur der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erteilt den Vorschlägen eine klare Absage. Auch die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Dr. Carola Reimann, zeigt sich ablehnend: „Die Idee von Herrn Prof. Raffelhüschen, zusätzlich zu den Beiträgen eine Art Eintrittsgebühr für Arzt- und Klinikbesuche in Höhe von bis zu 2.000 Euro zu erheben, lehnen wir ab“.

Für die AOK-Vorstandsvorsitzende gehen solche Vorschläge in die völlig falsche Richtung, vor allem unter dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit. Einkommensschwache Menschen werden durch solche Maßnahmen von notwendigen Arztbesuchen abgehalten. Das kann dazu führen, dass notwendige medizinische Maßnahmen zu spät eingeleitet werden und dadurch wiederum Folgekosten für die Solidargemeinschaft entstehen. Statt Patienten und Beitragszahlende finanziell noch stärker zu belasten, sollte man dafür sorgen, dass bei den Ausgaben wieder stärker auf Wirtschaftlichkeit und Nutzen geachtet wird, so Dr. Reimann. 

Quelle: aok-bv.de

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 03.08.2025 - 02:48): http://www.neuromedizin.de/Politik/Klare-Ansage-beim-Thema-Selbstbeteiligung-gesetzlich-Kranken.htm
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