In Deutschland finanzieren Privat-Krankenversicherte den Bundeszuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung überproportional

Die Privatversicherten in Deutschland tragen als Steuerzahler auch zur Finanzierung der GKV als Steuerzahler bei. Über 3 Milliarden Euro jener Steuergelder, die der Gesundheitsfonds der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in diesem Jahr ursprünglich als Bundeszuschuss erhalten sollte, stammen nämlich aus Haushalten, in denen wenigstens eine privatversicherte Person lebt. Bei einem geplanten Zuschuss von insgesamt 14,5 Milliarden Euro für den GKV-Fonds entspricht das immerhin fast 21 Prozent. Das Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung (RWI ) in Essen hat dies bei einer Studie ermittelt, über die im „Handelsblatt“ berichtet wurde. Dies obwohl nur ungefähr zehn Prozent der Deutschen im privaten krankenversicherten System sind, so das Handelsblatt. RWI-Professor Boris Augurzky sagte dem Handelsblatt: „Privatversicherte tragen überproportional viel zum Steuerzuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung bei.“

Grafik

BU: Steueranteil Privatversicherter am GKV-Gesundheitsfonds ((Quelle: RWI - Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung)

Auch eine Ausweitung der Corona-Hilfen würde so mitgetragen

Dieser Effekt würde auch bei einer zusätzlichen Steuerfinanzierung von Pandemiekosten auftreten, sagt Augurzky. „Sollte der Bundeszuschuss zum Gesundheitsfonds erhöht werden, dann ist davon auszugehen, dass Privatversicherte auch hier über ihre Steuern einen überproportional größeren Anteil tragen.“ Eine solche Erhöhung um rund 3,5 Milliarden Euro hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gerade ins Gespräch gebracht. Auch die Private Krankenversicherung (PKV) engagiert sich in der Corona-Krise auf vielfältige Weise. So ist sie in staatliche „Rettungsprogramme“ eingebunden, hat aber darüber hinaus auch freiwillige Vereinbarungen geschlossen. Eine Übersicht über die PKV-Beteiligung an den Pandemiekosten finden sie unten über den Downloadlink

(Quelle: PKV)

(map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Quo vadis GOÄ ?
      Welche Gebührenordnung kann schon ihren 28. Geburtstag feiern? Der EBM jedenfalls nicht. Die GOÄ existiert schon seit 1996 in der jetzigen Form. Die letzten öffentlichen Diskussionen über eine neue GOÄ wollten uns glauben machen, dass ihre Einführung unmittelbar vor der Tür steht. Rückschauend betra...
      Mehr
    • Der 127. Deutsche Ärztetag beginnt am 16. Mai 2023 in Essen
      Vom 16. Mai bis 19.05.2023 versammeln sich 250 ärztliche Abgeordnete aus ganz Deutschland in der Ruhrmetropole Essen um gesundheitspolitische Impulse zu setzen und wichtige berufspolitische Themen zu beraten.
      Mehr
    • Klare Ansage zum Thema Selbstbeteiligung gesetzlich Krankenversicherter
      Die Vorschläge des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen zur Sanierung des deutschen Gesundheitssystems in Deutschland schlagen hohe Wellen. Gesetzlich Krankenversicherte sollten zur Finanzierung des Gesundheitswesens in Deutschland beitragen.
      Mehr
    • Gravierende Mängel im Morbi-RSA bei vulnerablen Versichertengruppen
      Ein aktuelles Gutachten des Forschungsinstituts für Medizinmanagement (EsFoMed) und des Lehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen belegt gravierende Mängel im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA). Die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds decken
      Mehr
    • Delegierte der Hartmannbund-Hauptversammlung 2022 fordern das BMG auf die GOÄ-Reform nicht scheitern
      Der Hartmannbund fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, die Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) nach der durch die laufende Testphase dann auch final manifestierten Einigung zwischen der Bundesärztekammer und den Privaten Krankenversicherungen unverzüglich umzusetzen.
      Mehr
    • Aus für Neupatientenregelung
      Der Bundestag hat die Abschaffung der Neupatientenregelung trotz großer Proteste der Ärzteschaft ab 1. Januar 2023 beschlossen. Die Zuschläge für eine schnelle Terminvermittlung sollen zwar erhöht werden, doch wird die Finanzlücke damit nicht ausgeglichen,
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 14:54): http://www.neuromedizin.de/Politik/In-Deutschland-finanzieren-Privat-Krankenversicherte-den-Bun.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239