Disease-Management-Programme (DMP) sollen seit einigen Jahren die Gesundheitsversorgung bei chronisch kranken Patienten verbessern. Eine aktuelle Untersuchung deutet allerdings darauf hin, dass DMP in der derzeit in Deutschland umgesetzten Form dieses Ziel gerade nicht erfüllen. Zu diesem Schluss kamen die Experten nach der Auswertung der Daten von 5,5 Millionen Patienten, die zwischen 2006 und 2008 am Diabetes-mellitus-DMP der Techniker-Krankenkasse teilnahmen. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den DMP-Teilnehmern und einer Kontrollgruppe. Zwar waren die Zahl der Notfalleinweisungen und die Kosten für stationäre Aufenthalte bei DMP-Patienten etwas geringer. Dafür hatten diese durchgängig öfter niedergelassene Ärzte besucht, mehr EBM-Leistungen in Anspruch genommen und auch mehr Arzneimittelverordnungen eingelöst. Die Experten sehen deshalb zumindest bei Typ-2-Diabetes ein DMP als nicht ausreichend effektiv an und raten von einer Fortführung in der gegenwärtigen Form ab.
(mmh)
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