AOK-Statement zur Ankündigung steigender Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat in einem Interview mit dem „stern“ einen Anstieg der GKV-Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung angekündigt und gleichzeitig deutlich gemacht. dass er politisch nicht gegensteuern wird.

Für die Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann des AOK-Bundesverbands ist der Bundesgesundheitsminister der „Teuerste aller Zeiten“. “Statt auf die Ausgabenbremse zu treten, damit die Sozialbeiträge nicht weiter aus dem Ruder laufen, will der Minister das Geld der Beitragszahlenden weiter mit vollen Händen ausgeben. Inzwischen räumt er offen ein, dass alleine die anstehende Krankenhausreform zu höheren Beitragssätzen für die GKV-Versicherten führen wird“, so Dr. Reimann.

Zusätzlicher Finanzbedarf 2025

Dr. Reimann rechnet im Jahr 2025 mit einem zusätzlichen Finanzbedarf von bis zu 0,6 Beitragssatzpunkten in der Gesetzlichen Krankenversicherung und 0,25 Prozentpunkten in der Sozialen Pflegeversicherung.

„Aber die hälftige Finanzierung des Krankenhaus-Transformationsfonds, die der GKV trotz Nicht-Zuständigkeit aufgedrückt werden soll, ist ja nicht die einzige Maßnahme der Ampel, die den Druck auf die Beitragssätze erhöhen wird. Auch die Aufhebung des Budgetdeckels für die Hausärzte, das Aufweichen der AMNOG-Leitplanken und die geheimen Erstattungsbeträge für Arzneimittel werden zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe verursachen, ohne einen echten Mehrwert für die Versicherten zu bringen.

Statt die GKV mit zusätzlichen, teilweise versicherungsfremden Aufgaben und Ausgaben weiter zu belasten, müssen die Ampelfraktionen ihre finanziellen Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einlösen. Angesichts der angespannten Finanzlage und der sich abzeichnenden massiven Beitragssatz-Anhebungen ist es dringender denn je, dass endlich auskömmliche Pauschalen für Bürgergeld-Beziehende an die GKV gezahlt werden.

Eine weitere Maßnahme, mit der eine wirksame und nachhaltige finanzielle Entlastung der GKV möglich wäre, ist die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes für Arzneimittel auf 7 Prozent. Insgesamt brauchen wir dringend eine Ausgabenpolitik, die sich konsequent an der Einnahme-Situation orientiert. Nötig sind zudem wirksame Strukturreformen, die perspektivisch für eine Begrenzung der Ausgaben sorgen und einen echten Nutzen für die GKV-Versicherten bringen.", sagt die Vorstandsvorsitzende.

Quelle: ots / PI AOK Bundesverband

(ots/bd)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Nina Warken wird neue Gesundheitsministerin
      Seit 29.4.2025 ist bekannt, dass die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken aus Baden-Württemberg die nächste Gesundheitsministerin werden soll. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, gratuliert und benennt die wichtigsten Herausforderungen für die designierte Ministeri...
      Mehr
    • Neues Innovationsfonds-Projekt NAVIGATION will Gesundheitsversorgung gerechter gestalten
      Mit dem Innovationsfondsprojekt NAVIGATION soll der Zugang zur Gesundheitsversorgung gerechter gestaltet werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss fördert mit dem Projekt NAVIGATION die Etablierung von Primärversorgungszentren in Deutschland. Projektpartner sind die AOK Rheinland/Hamburg und die AOK No...
      Mehr
    • Pilotphase der elektronischen Patientenakte wird verlängert
      Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auf der digitalen Gesundheitsmesse DMEA angekündigt, dass die Modellphase zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) verlängert wird und die Umsetzung für die Ärztinnen und Ärzte zunächst auf freiwilliger Basis erfolgen soll. Dazu äußert sich ...
      Mehr
    • Protest der Kliniken über zuviel Bürokratie für den Bundes-Klinik-Atlas
      Die Krankenhäuser in NRW klagen über die neuen bürokratischen Auflagen für den Bundes-Klinik-Atlas. Laut Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), müssen die Kliniken "mit einem unfassbaren bürokratischen Aufwand Unmengen an Daten" für den Bundes-Klinik-A...
      Mehr
    • Europäischer Gesundheitsdatenraum tritt in Kraft
      Am 26. März 2025 tritt der Europäische Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space EHDS) in Kraft. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: „Mit dem EHDS bricht eine neue Ära der Gesundheitsversorgung für die Menschen in Europa an. Patientinnen und Patienten erhalten eine...
      Mehr
    • Anspruch auf ärztliche Zweitmeinung vor OP bei verengter Halsschlagader
      Gefäßverengungen an der Halsschlagader, sogenannte Karotisstenosen, können den Blutfluss hemmen und zu einer Unterversorgung am Kopf und Gehirn führen. Sie entstehen meist durch Ablagerungen an den Gefäßwänden und treten im Alter häufig auf. Karotisstenosen können unterschiedliche Folgen haben wie z...
      Mehr
    • Petition zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung: Mehr als 600.000 Unterschriften von Patienten
      Die gemeinsame Petition des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes und des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf) zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung wird von über 600.000 Patientinnen und Patienten unterstützt. Es handelt sich somit um die größte Bundestagspetition der vergangenen Jahre. Da...
      Mehr
    • Stärkere Berücksichtigung der Praxen bei Investitionen von KBV-Vorstand gefordert
      Angesichts des milliardenschweren Investitionsprogramms von CDU/CSU und SPD fordert der Vorstand der KBV eine stärkere Berücksichtigung der Praxen. Um den Investitionsstau der vergangenen Jahrzehnte endlich aufzulösen, müsse das geplante Sondervermögen für die deutsche Infrastruktur mit einem Praxis...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 01.05.2025 - 10:59): http://www.neuromedizin.de/Politik/AOK-Statement-zur-Ankuendigung-steigender-GKV-Beitraege-zur-.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239