Die Einnahme von Ginkgo biloba zur Prävention einer Demenz oder eines Morbus Alzheimer hat sich als nicht wirksam erwiesen. Wissenschaftler der University of Virginia School of Medicine in Charlottesville, USA, haben im Rahmen einer randomisierten, plazebokontrollierten klinischen Doppelblindstudie die Effektivität von Ginkgo biloba als medikamentöse präventive Maßnahme für die Entstehung einer Demenz oder eines Morbus Alzheimer untersucht. Zwischen den Jahren 2000 und 2008 nahmen insgesamt 3.069 Personen über 75 Jahren freiwillig an der Untersuchung, die an fünf verschiedenen medizinischen Zentren der USA durchgeführt wurde, teil. Zu Studienbeginn diagnostizierten die Wissenschaftler bei 2.587 Teilnehmern normale kognitive Fähigkeiten, weitere 482 Personen erfüllten die diagnostischen Kriterien für eine MCI (mild cognitive impairment). Die eine Hälfte der Teilnehmergruppe wurde mit Ginkgo biloba (120 mg, zweimal täglich), die andere mit Plazebo behandelt. Alle sechs Monate untersuchten die Forscher sämtliche Studienteilnehmer auf eventuelle Anzeichen einer beginnenden Demenz hin. Nach Ablauf der durchschnittlichen Beobachtungszeit von 6,1 Jahren hatten 523 aller Probanden eine Demenz entwickelt. Darunter befanden sich 246 Studienteilnehmer aus der Plazebogruppe sowie 277 aus der Ginkgo-Gruppe. Auch bei den Patienten, die bereits zu Studienbeginn kognitive Einschränkungen aufwiesen, zeigte sich die Behandlung mit Ginkgo biloba als völlig wirkungslos.
(jpo/map)
Volltext aus "JAMA" 2008 Nov 19;300(19):2253-2262Zurück zur Startseite