Patienten mit einem Fibromyalgiesyndrom können offenbar von einer medikamentösen Antidepressiva-Therapie profitieren. Dies ist das Ergebnis einer von der internistischen Abteilung des Klinikums Saarbrücken durchgeführte Metaanalyse bereits publizierter randomisierter kontrollierter klinischer Studien zum Thema. Ihre Literaturrecherche führten die Wissenschaftler in MEDLINE, PsycINFO, Scopus und der Cochrane Library databases bis einschließlich August 2008 durch. Gesucht wurde nach randomisierten plazebokontrollierten Studien mit trizyklischen und tetrazyklischen Antidepressiva, selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) sowie mit Monoamino-Oxidasehemmern (MAOs). Die Datenauswertung wurde unabhängig voneinander von zwei verschiedenen Autoren durchgeführt. Insgesamt wurden 18 randomisierte kontrollierte, im Durchschnitt acht Wochen dauernde Studien mit 1.427 Patienten mit einem Fibromyalgiesyndrom in die Metaanalyse aufgenommen. Es zeigte sich, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Antidepressiva und einer Verringerung der Schmerzsymptomatik, der Müdigkeitszustände, der depressiven Stimmungslage sowie der Schlafstörungen gibt. Darüber hinaus war festzustellen, dass Patienten, die eine medikamentöse Therapie mit Antideressiva erhalten, insgesamt eine bessere Lebensqualität haben. Hinsichtlich der Schmerzreduktion erwiesen sich trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva am effektivsten, gefolgt von MAOs. Eine deutlich geringere Wirkung diesbezüglich hatten SSRIs und SNRIs. Diese Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Antidepressiva bei Patienten mit einem Fibromyalgiesyndrom zu einer Verbesserung der krankheitsbedingten Symptomatik führen können, so die Autoren.