Gegen die langen Therapiewartezeiten für psychisch Kranke erhält das Konzept einer vorgeschalteten Pflichtberatung immer mehr Zuspruch. In einer aktuellen IGES-Studie (Dezember 2014) plädieren sowohl Kassenvertreter als auch Ärzte und Psychotherapeuten für eine obligatorische Orientierungssprechstunde, um den Zugang zur ambulanten Versorgung psychischer Erkrankungen besser zu steuern. Zudem fordern sie ein besseres Terminmanagement für Therapien, mehr alternative Versorgungsangebote und eine Förderung von Gruppentherapien. Zudem raten Experten bei der Befragung, dass das Spektrum der anzubietenden Behandlungsoptionen zu erweitert werden soll. So sollten beispielsweise die Erstberater nicht nur psychotherapeutische und psychiatrische Therapien, sondern aber auch ergänzende Unterstützungsangebote wie kommunale Hilfen, Familien- und Schuldnerberatung, Selbsthilfegruppen oder spezielle Kassenprogramme (integrierte Versorgung, Online-Angebote) empfehlen dürfen. (Quelle: IGES-Institut)
