Abnehmspritze: Einstweilige Verfügung gegen TV-Werbespot und Suchmaschine-Werbung

Während sich Apotheken in Deutschland an Recht und Gesetz halten, ignorieren diverse Internetplattformen regulatorische Rahmenbedingungen immer öfter. Regelmäßig geht die Apothekerkammer Nordrhein gegen Rechtsverstöße vor - wie jetzt bei einem digitalen Anbieter, der für sogenannte Abnehmspritzen im Fernsehen und bei einer Suchmaschine Werbung geschaltet hat.

Keine Werbung

Die Internetplattform darf vorerst keine Werbung mehr für "Wegovy" und "Mounjaro" schalten und sich nicht Internet-Apotheke nennen. Das hat das Landgericht München I nun einer einstweiligen Verfügung unterbunden:

"Was bei Potenzmitteln anfing, erleben wir jetzt auch bei semaglutidhaltigen Präparaten, die den Hunger zügeln und damit zum Gewichtsverlust führen und auch bei medizinischem Cannabis", sagt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer und der Apothekerkammer Nordrhein.

Kathrin Luboldt, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Nordrhein, ergänzt weiter: "Fach- und sachgerecht arbeitende Ärztinnen und Ärzte, die sich Zeit für die Patienten nehmen und nach einer vernünftigen Form des Dialogs mit Patienten zu einer Therapie-Empfehlung kommen, das war, ist und bleibt die beste Versorgung für Patienten.

Politik gefragt 

Nun will die Apothekerkammer Nordrhein auf die Politik zugehen. "Wir wünschen uns eine Registrierungspflicht ausländischer Dienstleister mit Benennung eines Vertreters im Inland. Denn für das, was sich Internetplattformen leisten, müssen sie endlich auch Ross und Reiter in Deutschland nennen, die man persönlich zum Schutz der Verbraucher belangen kann. Dafür setzen wir uns ein, damit das Internet auch im Gesundheitsbereich kein rechtsfreier Raum ist. Denn wenn es schiefgeht, dann sind wieder die Apotheken vor Ort gefragt."

Quelle: ots / Apothekerkammer Nordrhein

(ots/bd)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Unikliniken verstoßen massiv gegen Vorschriften zur Arbeitszeiterfassung
      Eine bundesweite Befragung von rund 3.500 Ärztinnen und Ärzten an landeseigenen Unikliniken zeigt massive Verstöße gegen tarifvertragliche Vereinbarungen zur Arbeitszeiterfassung. Die Befragung wurde vom Marburger Bund in der Zeit vom 31. März bis zum 23. April 2025 durchgeführt.
      Mehr
    • „OP nur vom Chefarzt“ - Der Bundesgerichtshof hat das Urteil erteilt
      Wer sich die Operation durch den Chefarzt „einkauft“, soll in der Regel auch dessen Leistung erhalten. Kann stattdessen nach einer Zusatzvereinbarung nach Belieben auch der Oberarzt operieren, darf das Krankenhaus nach Auskunft der ARAG Experten dem Bundesgerichtshof zufolge keine Wahlleistung abrec...
      Mehr
    • Wer haftet, wenn sich Mitarbeiter auf einer Weihnachtsfeier verletzen?
      Auch auf einer Weihnachtsfeier können sich die Mitarbeiter verletzen. Das kann z. B. ein Sturz auf der Tanzfläche sein oder man verbrüht sich mit einem heißen Getränk. Ob es sich hier um einen Arbeitsunfall handelt und wer haftet, erklärt die Ecovis-Rechtsanwältin Nicole Golomb in Regensburg.
      Mehr
    • Keine Corona-Impfung: Kündigung einer MFA nicht wirksam
      Die Klägerin arbeitete seit dem 1. Februar 2021 als medizinische Fachangestellte (MFA) in einem Krankenhaus. Eingesetzt wurde die MFA auf verschiedenen Stationen in der Patientenversorgung. Sie war nicht bereit, sich einer Impfung gegen SARS-CoV-2 zu unterziehen und nahm entsprechende Impfangebote
      Mehr
    • Seit 1. Januar 2023 gilt reformiertes Betreuungsrecht 2023
      Seit dem 1. Januar 2023 gilt ein neues, grundlegend reformiertes Betreuungsrecht, das stärker als bisher die Selbstbestimmung betreuter Menschen und ihre Wünsche in den Mittelpunkt stellt. Erwachsenen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung rechtliche Angelegenheiten nicht mehr selbst erledigen...
      Mehr
    • Arzt mit beschränkter Haftung
      Vor einem medizinischen Eingriff muss ein Arzt den betroffenen Patienten über die Maßnahme und ihre Risiken aufklären. Er ist jedoch nicht dazu verpflichtet zu prüfen, ob der Patient seine Erläuterungen verstanden hat, hat das Oberlandesgericht Koblenz entschieden (Az. 5 U 713/11). Im verhandelten F...
      Mehr
    • Übermittlung sensibler Patientendaten per Fax rechtswidrig
      Viele Arztpraxen nutzen für die Übermittlung von Arztbriefen, Befunden oder AU-Bescheinigungen noch Telefaxgeräte. Dies ist rechtswidrig. Darauf weist der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit in Bremen hin. Ein Grund dafür ist die Internet-Technologie,
      Mehr
    • Tipps für die Urlaubsvertretung des Praxisinhabers
      Geht ein Arzt in Urlaub, kümmert er sich normalerweise um eine Vertretung – und vergisst zuweilen, dass dabei einige Fallstricke drohen. Anwalt Jan Willkomm, auf Medizinrecht spezialisiert, hat einige Hinweise zusammengetragen, worauf ein Praxisinhaber achten muss. Verweise auf jeweils relevante Ger...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 20.08.2025 - 01:24): http://www.neuromedizin.de/Recht/Abnehmspritze--Einstweilige-Verfuegung-gegen-TV-Werbespot-un.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239