Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet - so präsentiert sich die von ihren Initiatoren als großer Erfolg gefeierte Gesundheitsreform im Jahresgutachten des Sachverständigenrates für Wirtschaft. Die Wirtschaftsweisen attestieren dem Vorhaben nach wie vor Baustellencharakter und kritisieren, dass die drängendsten Probleme nicht in Angriff genommen wurden. Das vor kurzem verabschiedete GKV-Finanzierungsgesetz erreicht nach Ansicht der Experten zunächst sogar das Gegenteil des erhofften Effekts und steigert die Arbeitskosten. Auch fehlten immer noch Maßnahmen, um die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern. Das Gutachten fordert mehr Preiswettbewerb, um die Ausgaben im Zaum zu halten. Hier ließen sich auch Morbi-RSA und Zusatzbeiträge als Steuerungsinstrumente einsetzen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Trennung zwischen Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung zugunsten eines einheitlichen Versicherungsmarktes aufzuheben, um die Abwanderung junger und gesunder Versicherter zur PKV zu stoppen.
(mmh)
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