Eher zurückhaltend reagiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf die im Koalitionsvertrag der neuen Regierungsparteien enthaltenden Aussagen zur Gesundheitspolitik. Die Standesvertretung sieht die Chance auf einen echten Wettbewerb im Bereich der hausärztlichen Versorgung vertan.^ Unter den wenigen konkreten Aussagen der Vereinbarung erntete der Erhalt des Paragrafen 73 b in seiner gegenwärtigen Form deutliche Kritik: Mit seinem Weiterbestehen sei flächendeckende und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung auf Dauer nicht sicher zu stellen. Positiv wertete die KBV dagegen das Bekenntnis der Regierung zur ärztlichen Freiberuflichkeit sowie die Vereinfachung der Vergütungsreform für die niedergelassenen Vertragsärzte. Ebenso begrüßte sie die Aussage, wonach Geschäftsanteile Medizinischer Versorgungszentren nur von zugelassenen Ärzten und Krankenhäusern gehalten werden dürften. Während die KBV bei aller Skepsis eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Regierung ankündigte, mahnten andere Kritiker drohenden Stillstand in der Gesundheitspolitik an.
(mmh)
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