Während sich die neue Bundesregierung auf eine Umstellung der Krankenversicherungsbeiträge auf eine einheitliche, einkommensunabhängige Prämie festgelegt hat, kommt von Expertenseite Kritik: Statt zu der erhofften Entlastung für die Versicherten verursache das neue Konzept erhebliche Zusatzbelastungen für den Staatshaushalt und damit die Steuerzahler. Eine Forschergruppe des Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität Köln beziffert den Mehraufwand auf fast 36 Millionen Euro pro Jahr. Die unter Federführung des SPD-Gesundheitspolitikers Professor Karl Lauterbach entstandene Studie rechnet unterschiedliche Modelle durch. Je nachdem, ob es bei der Mitversicherung von Familienmitgliedern analog zum derzeitigen GKV-Modell bleibt oder jeder Bürger die Pauschale zahlen muss, liegt die geplante Kopfprämie bei 145 oder 125 Euro. Da Arbeitnehmer unterhalb eines bestimmten Einkommens Ausgleichszahlungen erhalten sollen, müssten der Studie zufolge die Prämien für 36 bis 40 Millionen Bundesbürger aus Steuermitteln bezuschusst werden. Auch am für die Wirtschaft positiven Effekt durch Festschreibung des Arbeitgeberanteils zweifelt die Untersuchung.
(mmh)
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