Das Sachleistungsprinzip als Basis des ärztlichen Vergütungssystems ist gescheitert. Dieser Ansicht ist zumindest die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein und fordert ein neues System, um eine angemessene und vollständige Bezahlung der ärztlichen Leistungen sicherzustellen. Dazu seien, so die KVSH, direktere Formen der Abrechnung zwischen Patient, Kasse und Arzt nötig. Entscheidender Auslöser dieser neuen Initiative waren die inzwischen zu beobachtenden Folgen der Regelleistungsvolumina. Abgesehen von den wirtschaftlichen Einbußen leiden auch die Wertschätzung ärztlicher Leistungen, wenn der Hausbesuch eines Arztes schlechter vergütet sei als der eines Handwerkers. Selbst unter Berücksichtigung von Übergangsregeln betrachtet die KVSH das Sachleistungsprinzip als dauerhaft unterfinanziertes planwirtschaftliches Mengensteuerungssystem. Für mehr Honorargerechtigkeit und Transparenz soll es durch ein neues Verfahren ersetzt werden, das jedoch immer noch den Charakter eines Kollektivvertrages haben kann.
(mmh)
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