Unter den Akteuren im Gesundheitssystem ist die Stimmung ebenso düster wie unter Patienten - doch im internationalen Vergleich steht Deutschland trotz einiger Defizite gar nicht schlecht da. Die aktuelle OECD-Statistik "Health at a Glance 2009" vergleicht die Gesundheitssysteme von 30 Industrieländern unter verschiedenen Aspekten. Bei den Kosten, gemessen am Anteil des Bruttoinlandsprodukts, gehört Deutschland demnach zur Spitzengruppe: Nach den USA, Frankreich und der Schweiz liegt es hier an vierter Stelle. Im Detail relativieren sich diese Positionen allerdings. Setzt man die Pro-Kopf-Ausgaben in Beziehung zur realen Kaufkraft, ist Deutschland nur noch halb so teuer wie die USA und insgesamt auf Platz zehn. Der viel beschworene Ärztemangel in Deutschland erweist sich im internationalen Vergleich als gefühlter Mangel - die Ärztedichte liegt in der Allgemeinmedizin hierzulande um mehr als 50 Prozent über dem OECD-Durchschnitt. Dennoch hat die Bundesrepublik dank der Kostendämpfungsmaßnahmen der letzten Jahre die niedrigsten Ausgabensteigerungen aller Länder.
(mmh/map)
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