Wahrnehmung und Wirklichkeit liegen öfter auseinander. Besonders groß ist dieser Abstand bei den Gesundheitskosten. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls der aktuelle "Gesundheitsmonitor" der Bertelsmann-Stiftung, der in einer repräsentativen Umfrage die Ansichten gesetzlich Krankenversicherter zur Kostenentwicklung im Gesundheitswesen abgefragt hat. Demnach haben fast alle Teilnehmer bereits das Thema "Kostenexplosion im Gesundheitswesen" wahrgenommen, jedoch unterliegen die Befragten vielen Irrtümern hinsichtlich der Ursachen. So vermuten 60 Prozent der Befragten steigende Verwaltungskosten der Krankenkassen als Auslöser, obwohl deren Anteil an den Gesundheitsausgaben seit Jahren konstant ist. Auch die höhere allgemeine Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt und die Kosten der ambulanten ärztlichen Versorgung landen oft zu Unrecht auf der Anklagebank. Fast ein Drittel der gesetzlich Versicherten glaubt den Studienautoren zufolge an mindestens fünf solcher Mythen. Überproportional hoch ist dabei der Anteil derjenigen, die selbst im Gesundheitswesen beschäftigt sind.
(mmh)
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