Licht und Schatten verzeichnet das aktuelle statistische Jahrbuch der Europäischen Union bei der Gesundheitsversorgung in den EU-Staaten. So ist die Gesundheitsversorgung, ablesbar an der Zahl der Ärzte und Krankenhausbetten umgerechnet auf die Einwohnerzahl flächendeckend gut, und die EU weist in ihrer Gesamtheit die geringste Säuglingssterblichkeit der Welt auf. Dafür sind typische Zivilisationskrankheiten auf dem Vormarsch. Gerade bei den positiven Entwicklungen hinkt Deutschland allerdings noch hinterher. Spürbar wird dies etwa bei der europaweit älter werdenden Gesellschaft: Ein Schwerpunkt der europäischen Gesundheitspolitik ist die Steigerung der Lebensqualität im Alter. Maßstab dafür ist die Zahl der Jahre, die Menschen über 65 ohne chronische Erkrankungen und Behinderungen verbringen können - auch mit dem Hintergedanken, die Gesundheitsausgaben zu senken. Während sich hier die skandinavischen Staaten mit zwölf Jahren an die Spitze setzen und der Zeitraum im Süden der EU immerhin noch zehn Jahre beträgt, haben deutsche Rentner im Durchschnitt nur sechs Jahre, bevor sie Stammkunde bei Arzt und Apotheker werden.
(mmh)
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