Obwohl umfangreiche Mittel in Schutzimpfungen ebenso wie in Impfaufklärung investiert werden, findet sich Deutschland beim Impfschutz der Bevölkerung bei weitem nicht in der internationalen Spitzengruppe. Die Zunahme etwa der Masernfälle in den vergangenen Jahren ist ein deutliches Zeichen für Defizite. Angesichts dieser paradoxen Situation fordert die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) eine Diskussion der bisherigen Impfpolitik. In einem Positionspapier listet der Verband die von ihm identifizierten Mängel auf. Sie lassen sich im Wesentlichen auf ein grundsätzliches Problem zurückführen: Wachsende Unübersichtlichkeit verwirrt Ärzte ebenso wie Patienten. Häufige Änderungen der STIKO-Empfehlungen etwa verringerten die Akzeptanz neuer Impfungen, Zulassungen und Indikationen seien inkompatibel mit STIKO-Empfehlungen, selbst das primäre Impfziel sei nicht immer klar. Außerdem klaffen tatsächliche Risiken und Bedrohungsgefühl bei den Patienten zuweilen stark auseinander.
(mmh)
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