Das Gesundheitswesen in Deutschland ist zu wenig auf den demographischen Wandel und die wachsende Zahl chronisch kranker Menschen eingestellt. Zu diesem Ergebnis kommt das neueste Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR). Die Zahl multimorbider älterer Patienten wächst stetig; bereits heute leiden zwei Drittel der über 65-jährigen an mindestens zwei chronischen Erkrankungen. Dennoch fehlen Leitlinien für die Behandlung älterer Chroniker weitgehend immer noch. Weitere Defizite verzeichnet das Gutachten am anderen Ende der Altersskala: Bei der Versorgung chronisch kranker junger Menschen tritt regelmäßig ein Therapiebruch auf, wenn diese das 18. Lebensjahr erreichen und der Kinderarzt sich aus der Behandlung zurückzieht. Der Sachverständigenrat fordert zur Behebung dieses Problems die Einführung von gemeinsamen Therapiesprechstunden, in denen Pädiater und betreuender Arzt zusammen mit dem Patienten ein individuelles Behandlungskonzept verabreden.
(mmh/map)
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