Aus Schaden wird man klug - diese Erkenntnis hat sich in den vergangenen Jahren auch im Hinblick auf medizinische Fehlbehandlungen durchgesetzt. Erkannte Behandlungsfehler helfen, Risikofaktoren zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um derartige Missgriffe künftig zu verhindern. Eine wichtige Rolle spielen dabei die 1975 ins Leben gerufenen Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern. Sie betreiben inzwischen ein übergreifendes Medical Error Reporting System, über das sich ermitteln lässt, welche Vorwürfe Patienten gegen Ärzte erheben, welche Diagnosen zur Antragstellung führen, und bei welchen Krankheitsbildern es am häufigsten zu Behandlungsfehlern kommt. Expertenschätzungen zufolge bewerten diese Stellen rund ein Viertel aller vermuteten Arzthaftungsfälle in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden die Gutachter 7.355 Mal tätig. In 2.199 Fällen lagen dabei tatsächlich Behandlungsfehler oder Risikoaufklärungsmangel vor. In 1.821 Fällen war ein Behandlungsfehler Ursache eines Gesundheitsschadens, der einen Entschädigungsanspruch des betroffenen Patienten begründete. Wie schon in den Vorjahren führten auch 2010 Knie- und Hüftgelenkarthrosen sowie Unterarm-, Unterschenkel- und Sprunggelenkfrakturen die Fehlerliste an.
(mmh/map)
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