Deutschland ist auf dem Weg in die Wartelistenmedizin, die Verwaltung des Mangels wird zum Regelfall in der medizinischen Versorgung. Zu diesem Schluss kommen Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung in ihrer aktuellen Arztzahlstudie.^ Dem düsteren Ergebnis zufolge fehlen Deutschland schon bis zum Jahr 2020 rund 7.000 Ärzte im Vergleich zum heutigen Stand. Darunter leiden, so die beiden Standesorganisationen, künftig sowohl die ambulante Versorgung in der Fläche als auch die spezialisierte Versorgung in Kliniken. Verschärft wird das Problem durch die Verschiebung der Altersstruktur in Deutschland und deren Folgen auf die allgemeine Morbidität. Als Ursache nennt die Studie die sinkende Attraktivität des Arztberufs aufgrund der Arbeitsbedingungen in Deutschland: Immer weniger Abiturienten entscheiden sich für ein Medizinstudium. Fast 18 Prozent der Medizinstudenten haben in den vergangenen Jahren ihr Studium abgebrochen. Von den Absolventen wiederum üben fast 12 Prozent den Arztberuf nicht aus oder wandern ins Ausland ab.
(mmh)
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