Unerwartete Gefahren für die medizinische Versorgung in Deutschland sieht der NAV Virchow-Bund im europäischen Einigungsprozess. Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands wehrt sich in einem Positionspapier gegen eine Vereinheitlichung der europäischen Gesundheitsversorgung.^ Nach Ansicht des Verbandes sind die nationalen Gesundheitssysteme zu unterschiedlich dafür. Die befürchtete Nivellierung nach unten gefährde die ärztliche Freiberuflichkeit auf nationaler Ebene. Gegen die europaweite Anpassung der Studiengänge auf ein Bachelor- und Mastersystem fordert das Positionspapier, die ärztliche Approbation weiterhin nur nach Masterstudium und Staatsexamen zu erteilen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass in den kommenden Jahrzehnten Hausärzte auf Bachelor-Niveau die Regel würden. Weitere Risiken sieht der Virchow-Bund in einer zentralen Speicherung von Gesundheitsdaten und dem Missbrauch von Qualitäts- und Sicherheitsstandards als politisches Steuerungsinstrument. Eine Chance ist für ihn dagegen die Einführung einer europaweiten Kostenerstattung.
(mmh/map)
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