Schätzungen zufolge leiden in Deutschland höchstens 2.000 Menschen an Neuromyelitis optica; Frauen sind neunmal so häufig betroffen wie Männer. Die chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit kann in jedem Alter ausbrechen, verläuft schubförmig und schädigt dabei Rückenmark und Sehnerv. In der Regel treten neurologische und körperliche Beeinträchtigungen sehr schnell auf, zum Beispiel Muskelschwäche, Lähmungen und Blindheit.
Die genauen Ursachen der Krankheit sind unbekannt, allerdings scheint dem Protein Aquaporin-4-Antikörper eine bedeutende Rolle zuzukommen. Der Antikörper bindet an den Aquaporin-4-Kanal, der den Wasserhaushalt von Nervenzellen reguliert. Auch das Protein Interleukin-6 ist über verschiedene Mechanismen an der Entstehung der Neuromyelitis optica beteiligt, unter anderem indem es die Entwicklung von Aquaporin-4-Antikörpern und schädlichen Immunzellen im Blut fördert.
Quelle: Ruhr-Universität Bochum (RUB), PI, 28. November 2019