Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz21. September - Der Welt-Alzheimer-Tag

Der Begriff "Demenz" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß "ohne Geist". Über 50 verschiedene Störungen der Gehirnleistung werden darunter zusammengefasst. Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Präziser gesagt: Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Weitere Demenzformen sind beispielsweise die Vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen Demenz und die Frontotemporale Demenz.

Die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Alzheimer-Krankheit ist ein wichtiges Anliegen der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Dabei wird immer wieder deutlich, wie viel Verunsicherung es im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit gibt. Deshalb stellt die AFI vor dem Welt-Alzheimer-Tag am 21. September sieben Irrtümer richtig, die uns in unserer täglichen Arbeit begegnen.

Diese sind:

1. Die Alzheimer-Krankheit ist ansteckend.

Es fehlt bislang jeder wissenschaftliche Nachweis, dass die Alzheimer-Krankheit beim Menschen ansteckend ist. Demnach ist kein spezieller Schutz im täglichen Umgang mit Patienten nötig.

2. Die Alzheimer-Krankheit und Demenz sind das Gleiche.

Der Begriff "Demenz" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß "ohne Geist". Über 50 verschiedene Störungen der Gehirnleistung werden darunter zusammengefasst. Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. 

3. Die Aufnahme von Aluminium führt zur Alzheimer-Krankheit.

Fakt ist: Ein kausaler Zusammenhang von erhöhter Aluminiumaufnahme und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt werden. Auch epidemiologische Studien zeigen keine Hinweise auf eine Verbindung von Aluminium und der Alzheimer-Krankheit.

4. Alzheimer-Patienten sterben, weil sie vergessen zu atmen.

Menschen mit Alzheimer vergessen nicht zu atmen. Sie sterben auch nicht unmittelbar an der Alzheimer-Krankheit, sondern an Begleitsymptomen. 

5. Alzheimer ist keine Krankheit, sondern eine natürliche Alterserscheinung.

Bildgebende Verfahren die für die Alzheimer-Krankheit charakteristischen Eiweiß-Ablagerungen aus Beta-Amyloid und Tau im lebenden Organismus sichtbar zu machen, kann dieser Behauptung widersprochen werden.

6. Alzheimer ist noch nicht heilbar, also kann man nichts tun.

Es stimmt, dass die Alzheimer-Krankheit bisher noch nicht heilbar ist. Jedoch können Alzheimer-Medikamente den Krankheitsverlauf verlangsamen. Auch Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen lassen sich medikamentös behandeln.

7. Meine Mutter oder mein Vater hatte Alzheimer, also werde ich auch Alzheimer bekommen.

Die Erkrankung eines Elternteiles bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Krankheit an die Kinder vererbt wird. Nur rund ein Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen sind eindeutig erblich bedingt. 

Ausführlichere Informationen zu den sieben Irrtümern finden Sie über den Link am Ende dieser Meldung.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit.

Interessierte und Betroffene können sich auf der Website der Alzheimer Forschung Initiative e.V. fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich dort auch Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Quelle: ots

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Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 19:57): http://www.neuromedizin.de/Patienten/Alzheimer-ist-mit-rund-zwei-Drittel-aller-Faelle-die-haeufig.htm
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