Welthirntumortag 2021 - Warum sind Hirntumore die Stiefkinder der Forschung?

Kindliche Hirntumoren stellen uns vor große Herausforderungen und zeigen uns bislang noch Grenzen in der Patientenversorgung auf. Sie zeichnen sich durch eine enorme biologische Heterogenität aus, viele verschiedene Arten mit unterschiedlichsten Lokalisationen im Gehirn, die in verschiedenen Entwicklungsstadien entstehen und die teilweise noch nicht erforscht sind. Das macht die Diagnostik und damit die Therapie extrem schwierig. Zudem gibt es viele Tumoren, die anatomisch so schwer erreichbar sind, dass eine vollständige Entfernung nicht möglich ist bzw. zu gefährlich wäre. Professor Ulrich Schüller vom Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg erforscht gezielt die molekularen Entstehungsmechanismen kindlicher Krebserkrankungen, um neuen, innovativen Therapien den Weg zu ebnen.

Wie viele Kinder erhalten pro Jahr die Diagnose Hirntumor und welche Ursachen gibt es?

„Hirntumoren sind die zweithäufigsten Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter. In Deutschland erhalten rund 500 Kinder jährlich die niederschmetternde Diagnose. Hirntumoren zeichnen sich häufig durch ein aggressives Verhalten aus und führen dazu, dass immer noch zu viele Kinder hieran versterben oder lebenslang mit den schwerwiegenden Nebenwirkungen einer Tumortherapie zu kämpfen haben. Die genauen Ursachen sind noch ungeklärt. Genetische Faktoren werden als mögliche Ursache diskutiert“, sagt Professor Schüller.

"Es besteht großer Bedarf einer verstärkten Erforschung kindlicher Hirntumoren, um diese besser zu verstehen und in der Konsequenz Substanzen zu identifizieren oder zu entwickeln, die das Tumorwachstum bremsen. Das ist keine leichte Aufgabe. Sie erfordert Hintergrundwissen zu Biologie und Onkologie, technische Kenntnisse und Fähigkeiten, Fleiß und Ausdauer, aber auch eine räumliche, personelle und finanzielle Ausstattung, die moderne Forschung am Puls der Zeit möglich macht" plädiert Prof. Schüller.

(Quelle: ots)

Die Deutsche Hirntumorhilfe e.V., Leipzig finden Sie hier

(map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Epilepsietagung 2023 mit 12. Dreiländertagung 2023 in Berlin
      Die Epilepsietagung 2023 findet im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin im südwestlichen Berliner Ortsteil Dahlem statt, Der Henry-Ford-Bau wurde Anfang der 1950er Jahre als repräsentatives und zeitloses Hauptgebäude der nach dem 2. Weltkrieg neu gegründeten Freien Universität erbaut. Epilep...
      Mehr
    • 12. Jahrestagung der DGfE, ÖGE und Schweizerische Epilepsie-Liga 2023 in Berlin
      Die 12. Dreiländertagung der Deutschen und Österreichischen Gesellschaften für Epileptologie und der Schweizerischen Epilepsie-Liga, findet vom 15. bis 18. März 2023 in Berlin statt. Die Epilepsie-Tagung findet im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin im Berliner Ortsteil Dahlem statt, welche...
      Mehr
    • Welt-Alzheimertag am 21. September 2022
      Weltweit sind etwa 55 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Bis 2050 wird die Zahl voraussichtlich auf 139 Millionen steigen, besonders dramatisch in China, Indien, Südamerika und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Seit 1994 finde...
      Mehr
    • Vierte Phase von Human Brains: "Preserving the Brain-Forum on Neurodegenerative Diseases"
      Die vierte Phase von „Human Brains" mit dem Titel „Preserving the Brain - Forum on Neurodegenerative Diseases" wird eine Ausstellung (16. September - 10. Oktober 2022) und eine Konferenz (6. und 7. Oktober 2022) in den Räumlichkeiten der Fondazione Prada in Mailand umfassen. „Human Brains"
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 09:56): http://www.neuromedizin.de/International/Welthirntumortag-am-8--Juni-2021---Warum-sind-Hirntumore-die.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239