Jährlich am 2. April wird der Welt-Autismus-Tag seit dem Jahr 2008 veranstaltet

Der Welt-Autismus-Tag will mehr Aufklärung über Autismus erteilen. Das Motto 2023 ist "Transformation: Auf dem Weg zu einer neuro-integrativen Welt für alle”. Anlässlich des Welt-Autismus-Tages am 2. April werden die Ergebnisse des Projekts 5A (Autonomie per l'Autismo Attraverso realtà virtuale, realtà Aumentata e Agenti conversazionali; Autonomie für Autismus durch Virtual Reality, Augmented Reality und Conversational Agents), die vom Politecnico mit der Fondazione Sacra Famiglia und dem IRCCS E. Medea - Associazione La Nostra Famiglia mit Unterstützung der Fondazione TIM ins Leben gerufen wurden, wurden im Politecnico di Milano präsentiert. Diese Projekte erhielten von der Fondazione TIM je einen Pauschalbetrag von jeweils 200.000 Euro, in der Hoffnung, ja der Gewissheit, dass sie ihr lobenswertes Engagement in einem so heiklen Bereich der sozialen Eingliederung fortsetzen und verstärken können.

Aktuelle Studie: Autismus-Kinder sollen mit virtuellen und erweiterten Reality mehr Autonomie erreichen

Die Arbeit untersuchte innovative technologische Lösungen zur Verbesserung der Autonomie junger Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen durch den Einsatz von Virtual Reality, Augmented Reality und Conversational Agents, wobei der Schwerpunkt auf der urbanen Mobilität als primärem Untersuchungskontext lag. Virtual Reality ermöglicht es den Menschen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu üben, indem sie mit einem Headset in eine digitale Umgebung "eintauchen", die Räume und Aktivitäten simuliert, die typischerweise bei der Nutzung von Zügen und U-Bahnen zu finden sind. Die Augmented-Reality-Anwendungen von 5A unterstützen die Nutzer bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in der realen Welt, indem sie auf Tablets oder Smartphones visuelle Informationen generieren, die über die Ansicht der Umgebung gelegt werden und den Menschen helfen zu verstehen, wie sie sich fortbewegen und was zu tun ist. Beide Anwendungen integrieren einen Conversational Agent, der als virtueller Begleiter fungiert und proaktiv mit dem Benutzer Dialoge führt, um ihn sowohl bei der Simulation der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel als auch bei der realen Erfahrung zu führen.

Die 5A-Anwendungen wurden von einem multidisziplinären Team aus Ingenieuren und Interaktionsdesignern des Politecnico di Milano und Autismusspezialisten der beiden klinischen Partner - Fondazione Sacra Famiglia und IRCCS E. Medea - Associazione La Nostra Famiglia - mitentwickelt. In diesen Partnerzentren wurde eine strenge Studie mit 27 Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen und 8 Therapeuten durchgeführt, um die Verwendbarkeit und Wirksamkeit der 5A-Tools empirisch zu bewerten.

"Das Ziel von 5A ist es, junge Menschen mit ASS im Alltag so autonom wie möglich zu machen. Im Moment scheint die Technologie, die wir entwickelt haben, ihnen wirklich zu helfen, öffentliche Verkehrsmittel sicherer und bewusster zu nutzen. In Zukunft möchten wir Menschen mit ASD helfen, mit Komplexität auch in anderen Kontexten umzugehen, z.B. bei der Aufnahme in ein Krankenhaus, beim Besuch von Museen, beim Navigieren in großen Einkaufszentren", erklärt Franca Garzotto, Professorin für Informationsverarbeitungssysteme am Politecnico di Milano und wissenschaftliche Koordinatorin von 5A. "Ein Lern- und Unterstützungsprozess, der mit dem 'Training' in der virtuellen Welt beginnt, zu Hause, in der Schule oder in einem Therapiezentrum durchgeführt werden und durch Augmented Reality zu einem Unterstützungswerkzeug erweitert wird, das in Raum und Zeit kontextualisiert wird und dem Probanden zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort hilft."

"An der Studie nahmen junge Patienten teil, mit dem Ziel, ihre Autonomie bei alltäglichen Aktivitäten zu erhöhen", sagt Monica Conti, Direktorin der Innovative Autism Services der Fondazione Sacra Famiglia. "Für die beteiligten Jugendlichen hatte die Teilnahme positive Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl und ihre persönliche Motivation, weil sie sich für ein Projekt auserwählt fühlten, dessen Entwicklung und Erfolg von ihrem Beitrag abhingen. Auch die Betreuer waren begeistert von dem Projekt, motiviert durch den Wunsch, die Möglichkeiten für ihre Kinder zu erhöhen, Erfahrungen zu machen, die eine Quelle des persönlichen Wohlbefindens und der Zufriedenheit sind.

Dieses Projekt steht im Einklang mit dem Engagement der Stiftung, die seit jeher mit innovativen Ideen experimentiert, um autistischen Menschen die besten Möglichkeiten für Wachstum und Unabhängigkeit zu bieten."

Quelle: PI Politecnico di Milano_30.03.2023

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