Trotz der massiv gestiegenen Zahl medizinischer Behandlungen ist die Fehlerquote in den vergangenen Jahren weitgehend konstant geblieben. Die aktuelle Statistik der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen sieht jedoch eine wesentliche Ursache für Behandlungsfehler immer häufiger: Überlange Arbeitszeiten und ständig wachsender Behandlungsdruck. Hier spielen demografische Entwicklung und Versorgungsengpässe durch Sparmaßnahmen und Ärztemangel Hand in Hand. Seit 2004 ist etwa die jährliche Fallzahl ambulanter Behandlungen von rund 560 auf knapp 700 Millionen gestiegen, im stationären Bereich wuchs die Zahl um 1,8 Millionen auf 18,6 Millionen. Dramatische Behandlungsfehler wie die bei der OP im Bauch vergessene Schere waren schon immer selten, angesichts dieser Fallzahlen liegen allerdings auch die „normalen“ Behandlungsfehler im niedrigsten Bereich: Das vor 13 Jahren ins Leben gerufene Medical Error Reporting System (MERS) verzeichnet für 2013 insgesamt 2.243 Behandlungsfehlern, wobei in 1.864 Fällen der Fehler einen Gesundheitsschaden zur Folge hatte.
(mmh)
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