Welchen Einfluss hat der Corona-Lockdown auf die Symptome von Patienten mit funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen?
Eine Gruppe von Wissenschaftler des Department of Medicine, Surgery and Dentistry "Scuola Medica Salernitana" der Universität von Salerno in Baronissi, Italien, hat im Rahmen einer Studie mit Patienten mit einer funktionellen gastrointestinalen Erkrankung untersucht, ob es eine Assoziation zwischen Veränderungen der gastrointestinalen Symptome der Patienten sowie Stress und Angst während der COVID 19-bedingten Lockdown-Phase in Italien gab. Die Forscher rekrutierten Patienten einer Ambulanz der Universität von Salerno, die sich der Behandlung funktioneller gastrointestinaler Erkrankungen widmet, wobei nur Personen ausgewählt wurden, von denen Daten mindestens der letzten 6 Monate vor dem Lockdown vorlagen. Bei jeder Visite wurden die gastrointestinalen Symptome der Patienten durch eine standardisierte Befragung erhoben, dokumentiert und in einer Datenbank gesammelt. Am Tag 45 nach Beginn des Lockdowns wurden dieselben Befragungen der Studienteilnehmer nochmals via Telefon durchgeführt. Die jeweiligen Angst- und Stress-Level wurden durch einen selbst auszufüllenden Online-Fragebogen, der auf dem “Generalized Anxiety Disorder 7“- und dem „Perceived Stress Scale 10“-Test basierte, ermittelt. Es zeigte sich, dass sich während der Lockdown-Phase die Intensitäts-Häufigkeits-Scores verschiedener Symptome des oberen Gastrointestinaltraktes verbesserten. Die weitere Datenauswertung ergab aber auch, dass ein höheres Angst-Level ein höheres Risiko für eine Verschlimmerung des Thoraxschmerzes sowie für eine Zunahme des Speichelflusses, des epigastrischen Brennens und des abdominalen Schmerzes nach sich zog. Beim Vergleich mit dem Zeitraum vor dem Corona-Ausbruch gaben die Hälfte der Patienten an, dass sich ihre Symptome in der Lockdown-Phase nicht verändert hatten, 13,6 % berichteten über eine Verschlechterung und 36,4 % über eine Verbesserung. Während der COVID-19-Quarantäne war in Italien bei den untersuchten Patienten mit funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen eine Verbesserung der meisten Symptome des oberen Gastrointestinaltraktes zu beobachten, wobei Angst ein wichtiger Risikofaktor zu sein scheint, der zu einer Verschlechterung der Symptomatik führt, so die Wissenschaftler abschließend.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 23.04.2024 - 09:51): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Welchen-Einfluss-hat-der-Corona-Lockdown-auf-die-Symptome-vo.htm
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