Optische Kohärenztomographie ist hochsensitive Methode zur Diagnose einer früheren optischen Neuritis
Wissenschaftler der Mayo Clinic in Rochester und der University of Iowa in Iowa City, USA, konnten im Rahmen einer retrospektiven klinischen Beobachtungsstudie zeigen, dass mit Hilfe der optischen Kohärenztomographie (OCT) Patienten mit einer früheren unilateralen optischen Neuritis sehr exakt identifiziert werden können. Studienteilnehmer waren 51 Patienten (18 Männer und 33 Frauen), die sich in im Zeitraum zwischen 1. Januar 2014 bis 6. Januar 2017 mit einer unilateralen optischen Neuritis vorstellten und bei denen mindestens 3 Monaten nach dem Anfall eine OCT durchgeführt wurde. Die Forscher verglichen bei allen Probanden in den OCT-Aufnahmen die Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) und der ganglionären inneren plexiformen Zellschicht (GCIPL) zwischen den betroffenen und den nicht betroffenen Augen. Patienten mit einem begleitenden Glaukom oder einer anderen optischen Neuropathie wurden von der Studie ausgeschlossen. Basierend auf Analysen bei gesunden Kontrollpersonen stuften die Wissenschaftler eine Ausdünnung der Schichten als signifikant ein, wenn bei dem kranken Auge die RFNL um mindestens 9 µm oder die GCIPL um mindestens 6 µm dünner war als bei dem gesunden Auge. Es zeigte sich, dass die RNFL- und die GCIPL-Dicken bei den Augen mit der optischen Neuritis signifikant geringer waren als bei den nicht betroffenen Augen. So war die RNFL bei 73 % der kranken Augen um mehr als 9 µm und die GCIPL in 96 % der Augen mit der optischen Neuritis dünner als bei den gesunden Augen. Die optische Kohärenztomographie, insbesondere mit Analyse der ganglionären inneren plexiformen Zellschicht, ist eine hochsensitive Methode zur Aufdeckung einer früheren optischen Neuritis, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.08.2025 - 16:50): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Optische-Kohaerenztomographie-ist-hochsensitive-Methode-zur-.htm
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