Erhöhtes ADHS-Risiko bei niedrigem Apgar-Index
Kinder, die bei ihrer Geburt einen niedrigen Apgar-Score aufweisen, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, in ihrem späteren Leben ein Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen dänische Wissenschaftler des Department of Epidemiology, School of Public Health, University of Aarhus, aufgrund einer Studie mit 980.902 einzeln geborenen Kindern, die in der Zeit zwischen 1988 und 2001 in Dänemark zur Welt gekommen sind. Alle Studienteilnehmer wurden von Beginn ihres 3. Lebensjahres an entweder bis zur ersten Diagnose einer Hyperaktivitätserkrankung oder bis zum ersten Einsatz eines ADHS-Medikamentes, zum Zeitpunkt einer Abwanderung, bis zum Tod oder bis Ende 2006 untersucht. Mittels Cox-Regression suchten die Forscher nach einem möglichen Zusammenhang zwischen dem 5-Minuten-Apgar-Wert und einer ADHS-Erkrankung im späteren Kindesalter. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass die Apgar-Scores mit dem ADHS-Risiko umgekehrt assoziiert waren. Es zeigte sich, dass Kinder mit einem 5-Minuten-Apgar-Index zwischen 1 und 4 ein um 75 Prozent höheres Risiko für ein Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom hatten als Studienteilnehmer mit einem Apgarwert 9 oder 10 sowie ein um 63 Prozent höheres Risiko als Kinder mit einem Apgarwert 5 oder 6. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte ein niedriger Apgar-Wert bei der Geburt eine wesentliche Ursache für die Entstehung eines ADHS im Kinderalter sein.
(drs)
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