Menschen mit der neurodegenerativen Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) weisen meist eine Reihe von Risikofaktoren für ein Restless-Legs-Syndrom (RLS) auf. Dass dazu offenbar auch Depressionen und Erschöpfungszustände zählen und dass MS-Patienten im Vergleich zu Gesunden auch häufiger unter RLS leiden, haben Forscher vom Department of Neurology an der Gaziosmanpasa University Medical Faculty in Tokat, Türkei, herausgefunden. In einer Studie mit 98 MS-Patienten und 129 gesunden Kontrollpersonen untersuchten sie den Zusammenhang zwischen einem Restless-Legs-Syndrom und einer MS-Erkrankung sowie dem Auftreten von Erschöpfungszuständen und den Anzeichen einer Depression. Die Fatigue-Symptome wurden mit Hilfe der "Fatigue Severity Scale" und eine Depression mit der "Beck Depression Inventory" bewertet. Anzeichen für ein RLS wurden bei allen Studienteilnehmern nach den Kriterien der "International Restless Legs Syndrom Study Group" beurteilt. Die Auswertung der Daten ergab, dass zwischen dem Alter der Patienten, der Art der MS-Erkrankung, pyramidalen Symptomen, Darm- und Blasenbeschwerden, der Anzahl der im MRT identifizierten Läsionen, Depressions- und Erschöpfungszuständen und den beiden Erkrankungen ein Zusammenhang bestand. Die verschiedenen Risikofaktoren für ein RLS, einschließlich Depressionen und Fatigue-Symptomen, traten bei den an Multiple Sklerose erkrankten Personen im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen deutlich häufiger und meist gemeinsam auf. Auch die Inzidenz für ein Restless-Legs-Syndrom war in der MS-Gruppe etwa 2,5-mal größer als in der Kontrollgruppe, so die Autoren.