Das Zytostatikum Hydroxyurea, auch Hydroxycarbamid genannt, wird trotz neuer nebenwirkungsärmerer Medikamente auch heute immer wieder noch zur Behandlung maligner Bluterkrankungen, wie die chronisch-myeloische Leukämie, eingesetzt. Eine Hydroxyurea-Therapie ist jedoch risikoreich und sollte intensiv ärztlich überwacht werden. Diese Ansicht vertreten auch Wissenschaftler der Dermatologischen Klinik, Universitätsklinikum Bonn, in einem kürzlich publizierten Zeitschriftenartikel. Anlass hierzu war der Fall eines 62-jährigen Patienten, der bereits neun Jahre lang wegen einer myeloproliferativen Erkrankung mit Hydroxyurea behandelt worden war. Infolge dieser langjährigen zytostatischen Therapie hatten sich bei dem Patienten zahlreiche kutane Neoplasien gebildet, die nun ihrerseits wieder behandelt werden mussten. Dieser Fall demonstriert eindrucksvoll das potentielle Risiko, das von einer Behandlung mit Hydroxyurea ausgeht, so die Autoren. Den Experten zufolge ist eine intensive ärztliche Überwachung der behandelten Patienten, insbesondere unter Einbeziehung regelmäßiger dermatologischer Kontrollen, unerlässlich.
(drs)
Abstract aus Der Hautarzt 2009, 60:651Zurück zur Startseite