Studie: Gehirnreaktion bei Babys weist auf höheren TV-Konsum im späteren Leben hin

Forscher der University of East Anglia, Norwich, UK, haben in einer Studie untersucht, wie Babys auf neue visuelle Informationen reagieren. Hierzu wurde bei 48 Babys im Alter von 10 Monaten mittels Elektroenzephalografie (EEG) die Gehirnaktivität von gemessen, während ihnen mehrmals ein 40 Sekunden langer Ausschnitt aus dem Disney-Film „Fantasia“ gezeigt wurde. Weiterhin wurde analysiert, wie schnell die Babys auf wiederholte Einblendungen eines Bildes im Video reagierten. Es zeigte sich, dass die Säuglinge den Inhalt des Videoclips zunehmend lernten, von einigen aber die Unterbrechungen wahrgenommen wurden, bevor sie den Clip verarbeitet hatten. Der Inhalt des Videos war also für sie schneller uninteressant. Die Untersuchungen ergaben, dass Kleinkinder, die neue Reize bevorzugen, obwohl sie die laufenden Inhalte noch nicht komplett verarbeitet haben, später häufiger TV-Inhalte schauen, vor allem, wenn diese schnell und farbenfroh sind.

"Die sensorische Umgebung von Babys und Kleinkindern ist wirklich komplex und unübersichtlich, aber die Fähigkeit, auf etwas zu achten, ist einer der ersten Entwicklungsmeilensteine bei Babys. Schon bevor sie Fragen stellen können, unterscheiden sich die Kinder stark davon, wie motiviert sie sind, ihre Umgebung zu erkunden und sich mit neuen Sehenswürdigkeiten oder Klängen zu beschäftigen.“, so die leitende Forscherin Dr. Teodora Gliga von der UEA School of Psychology.

Die Studie wurde von der UEA in Zusammenarbeit mit Birkbeck, der University of London und der Cambridge University geleitet. Sie wurde vom Medical Research Council finanziert.

(pte/bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.03.2025 - 01:50): http://www.neuromedizin.de/Studien/Studie--Gehirnreaktion-bei-Babys-weist-auf-hoeheren-TV-Konsu.htm
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