Die als Post-COVID bezeichneten Langzeitfolgenden sind noch kaum verstanden. Wegen der vielfältigen Symptome ist diese Erkrankung schwierig zu diagnostizieren und von anderen abzugrenzen. Dazu kommt, dass Post-COVID die Leistungsfähigkeit deutlich einschränkt, so dass aufwändige Untersuchungen und häufige Arztbesuche für die Betroffenen besonders belastend sind.
Neues Forschungsvorhaben App
In einem jetzt gestarteten Forschungsvorhaben unter Leitung des Universitätsklinikums Jena entwickelt ein Forschungsverbund eine mobile Anwendung, die Beschwerden und Befinden von Post-COVID-Betroffenen erfasst. Die App soll diese Daten an die behandelnden Praxen und Kliniken übermitteln, wo sie die Diagnostik und Therapie unterstützen, und personalisierte Rückmeldung geben.
„Wir wollen eine mobile Anwendung entwickeln, die zuverlässige Daten zu physiologischen, verhaltensbezogenen und subjektiven Beschwerden erheben und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung stellen kann“, nennt Prof. Dr. Nils Opel vom Universitätsklinikum Jena das Ziel des von ihm koordinierten Forschungsverbundes.
Die mitlernende Post-COVID-App soll den Nutzerinnen und Nutzern auch personalisierte Rückmeldungen zum Befinden geben und individuell darauf abgestimmte Hinweise und Vorschläge für gesundheitsförderliche Verhaltensweisen wie Atem- und Achtsamkeitsübungen.
Wirksamkeit
In einer Studie wollen die Forschenden die Wirksamkeit der mittels App übermittelten Rückmeldungen und Empfehlungen testen. Laut Prof. Dr. Nils Opel werden die Patientenvertretungen, Arztpraxen und Kliniken mit einbezogen, weil die App lebensnah und tauglich für die Routineversorgung in der medizinischen Praxis sein muss. "Das mobile Monitoring per App sehen wir als eine Möglichkeit, die aktuelle Versorgungssituation bei Post-COVID zu verbessern."
Der Forschungsverbund REMIT (Remote Monitoring und Intervention für eine optimierte Versorgung des Post- und Long-COVID-Syndroms) wird im Rahmen der Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 vom Bundesministerium für Gesundheit mit über drei Millionen Euro für die Dauer von vier Jahren gefördert.
Quelle: PI Universitätsklinikum Jena