KI-basierte Auswert-Software kann Sterblichkeit im Krankenhaus reduzieren

Das Sterberisiko von Patienten im Krankenhaus soll sich laut Forschern der Columbia University mit der KI-basierten Auswert-Software "CONCERN" um 35 Prozent reduzieren. Die KI ist darauf gedrillt, aus Krankberichten, die Pfleger und Krankenschwestern anfertigen, Hinweise auf sich verändernde Risiken bei Patienten zu finden, die Menschen nicht so schnell auffallen, heißt es.

"Krankenschwestern und -pfleger, die täglich, oft sogar mehrmals am Tag Kontakt zu den Patienten haben, sind besonders geschickt und erfahren darin zu erkennen, wenn etwas mit den von ihnen betreuten Patienten nicht stimmt. Wenn wir dieses Fachwissen mit KI kombinieren, können wir in Echtzeit umsetzbare Erkenntnisse gewinnen, die Leben retten", unterstreicht Entwicklerin Sarah Rossetti. Das Pflegepersonal erkennt oft subtile Anzeichen für eine Verschlechterung des Zustands von Patienten, wie beispielsweise eine blassere Gesichtsfarbe oder kleine Veränderungen des mentalen Zustands. Aber ihre Beobachtungen, die sie oft in der Patientenakte vermerken, bleiben oft unbemerkt und führen nicht zu einem sofortigen Gegensteuern wie der Verlegung auf eine Intensivstation.

Effektives Frühwarnsystem

CONCERN hingegen analysiert diese kleinen, aber bedeutsamen Veränderungen und bringt diese in einen Zusammenhang mit erlernten Zustandsänderungen früherer Patienten und generiert Handlungsanweisungen für das Pflegepersonal und die Ärzte. "Das CONCERN-Frühwarnsystem würde ohne die Entscheidungen und Expertenmeinungen der Krankenschwestern, die die Daten eingeben, nicht funktionieren", sagt Rossetti.

Das Team hat CONCERN an 74 Patienten getestet. Die Hälfte davon wurde mit der KI-gestützten Software beobachtet, die anderen wie üblich behandelt. "Das auf maschinellem Lernen basierende Frühwarnsystem, das auf Überwachungsmustern in der Krankenpflege basiert, verringerte das Risiko einer Verschlechterung des Zustands von stationären Patienten statistisch signifikant", so Rosetti abschließend.

Quelle: pte

(bd)
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