AMBAR-Studie: Potenzial von Plasmartherapien zur Behandlung komplexer Krankheiten

Die randomisierte klinische Studie AMBAR (Alzheimer Management by Albumin Replacement) wurde konzipiert, um die Auswirkungen der Plasmaprotein-Substitutionstherapie bei Patienten in leichten oder mittelschweren Stadien der Alzheimer-Erkrankung (AD) zu untersuchen. Die AMBAR-Studie, initiiert von dem Pharmaunternehmen Grifols, schloss 496 Patienten im Alter von 55 bis 85 Jahren ein, die in drei Behandlungsgruppen und eine Kontrollgruppe (Placebo) randomisiert wurden. Die jetzt publizierten Studienergebnisse zeigen, dass es bei AD-Patienten, bei denen ihr Plasma nach der Plasmaextraktion durch Plasmapherese, durch Albumin und Immunglobulin (Plasmaproteine-Produkte) ersetzt wurde, zu einer Verzögerung des kognitiven und funktionellen Rückgangs kam. Im Vergleich zu unbehandelten Patienten konnte in einem Zeitraum von 14 Monaten ein positiver Einfluss auf die Verringerung des Fortschreitens der Alzheimer-Symptome beobachtet werden. Darüber hinaus hat die klinische Studie gezeigt, dass der Plasmaaustausch bei der untersuchten Patientengruppe ein durchaus praktikables Verfahren darstellt. Laut Dr. Antonio Páez, Grifols' medizinischer Direktor des klinischen AMBAR-Programms und einer der Hauptautoren des Artikels, "sind diese Ergebnisse sehr ermutigend“. Veröffentlicht wurden die Studienergebnisse in „Alzheimer’s & Dementia: The Journal of The Alzheimer’s Association“.

Originalarbeit

A randomized, controlled clinical trial of plasma exchange with albumin replacement for Alzheimer's disease: Primary results of the AMBAR Study. Alzheimer's Dement. Advance online publication.

Quelle: PI Grifols, 28.07.2020

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 04.11.2024 - 12:51): http://www.neuromedizin.de/Studien/AMBAR-Studie--Potenzial-von-Plasmartherapien-zur-Behandlung-.htm
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