Amphetaminkonzentration im Plasma durch "Ecstasy" höher als bisher angenommen?
Die Belastung durch das in "Ecstasy"-Pillen enthaltene Methylendioxymethamphetamin (MDMA) ist möglicherweise höher, als es in pharmakokinetischen Studien bisher festgestellt wurde. Hinweise darauf fanden Wissenschaftler der Discipline of Pharmacology an der University of Adelaide Forensic Science South Australia School of Pharmacy and Medical Sciences, Australien, im Rahmen einer Beobachtungsstudie mit 56 Personen, die "Ecstasy" regelmäßig in ihrer Freizeit konsumierten. Gemessen wurden die Anzahl der Pillen sowie der Konsum anderer Drogen. Der Wirkstoffgehalt der Tabletten und die daraus resultierenden Plasmakonzentrationen von MDMA wurden chromatographisch und massenspektrometrisch untersucht. Die Analyse der Daten ergab, dass eine Ecstasy-Pille zwischen 0 und 245 mg MDMA enthält, das meist in Kombination mit Methylendioxyethylamphetamine (MDEA) und Methamphetamin vorliegt. Die Studienteilnehmer konsumierten zwischen einer halben und fünf Tabletten pro Sitzung und erreichten eine maximale Gesamtdosis von 280 mg MDMA. Die Plasmakonzentration stieg kontinuierlich mit der Anzahl der eingenommenen Tabletten, wodurch auch die Länge der Drogenexposition zunahm. Die nicht unübliche gleichzeitige Einnahme mehrerer Pillen und die starken Schwankungen des MDMA-Gehalts einer Einzeldosis können zu einer langanhaltenden MDMA-Plasmakonzentration über mehrere Stunden führen, die eine weitaus stärkere Belastung des Gehirns zur Folge hat, als bisher aufgrund pharmakokinetischer Studienergebnisse angenommen wurde, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 19.07.2025 - 05:52): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Amphetaminkonzentration-im-Plasma-durch--Ecstasy--hoeher-als.htm
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