Ohne Privatpatienten würde jeder Arztpraxis mehr als 55.000 Euro pro Jahr fehlen

Die Leistungsausgaben der Private Krankenversicherungen (PKV) je Versicherten stiegen im Zeitraum von 2010 bis 2020 um 39,3 Prozent. Die Ausgaben nehmen damit in der PKV im längerfristigen Vergleich weiterhin etwas langsamer zu als in der GKV (+42,3 Prozent). Im Jahr 2020 lag der Mehrumsatz der Privatversicherten bei 11,53 Mrd. Euro. Der Mehrumsatz ist von 2019 auf 2020 um 7,6 % auf 11,53 Mrd. Euro zurückgegangen. Den größten Mehrumsatz erzielte mit 6,37 Mrd. Euro die ambulant-ärztliche Versorgung, gefolgt von der zahnärztlichen Versorgung mit 2,82 Mrd. Euro. Insgesamt ist der Mehrumsatz der PKV-Versicherten im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr in allen betrachteten Bereichen gesunken. Der PKV-Mehrumsatz je Arztpraxis lag im Schnitt bei 55.416 Euro. Es lässt sich nicht eindeutig identifizieren, welche Einflüsse den Rückgang des Mehrumsatzes im Einzelnen bedingt haben. Naheliegend ist eine Mischung aus Pandemie- und Gesetzgebungseffekten.

PKV-Versicherte haben eine wichtige Rolle für alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen

Die Bedeutung der Privatversicherten für die niedergelassenen Ärzte zeigt sich auch darin, dass etwa 20,0 Prozent der Gesamteinnahmen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auf PKV-Versicherte entfallen und dies bei einem Versichertenanteil von 10,5 Prozent. Über alle Sektoren ist der Mehrumsatz im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Hierfür sind Pandemie- und Gesetzgebungseffekte (hohe Ausgabensteigerungen in der GKV) verantwortlich.

Das Wissenschaftliche Institut der Privaten Krankenversicherungen (WIP) hat den Jahresbericht 2022 veröffentlicht und zum Download auf der WIP-Homepage einstellt.

Quelle: PI WIP Jahresbericht 2022

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Quellen-URL (abgerufen am 22.09.2023 - 04:28): http://www.neuromedizin.de/Praxisabrechnung/Ohne-Privatpatienten-wuerde-jeder-Arztpraxis-mehr-als-55-000.htm
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