Ärzte werden zunehmend mutiger im Anpreisen von IGeL-Leistungen: Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle "WidO"-Monitor des wissenschaftlichen Instituts der AOK. Innerhalb eines Jahres haben die niedergelassenen Ärzte in Deutschland mehr als jedem vierten gesetzlich Versicherten eine individuelle Gesundheitsleistung verkauft und damit rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz erzielt, ein Wachstum von rund 50 Prozent gegenüber den Vergleichsdaten aus dem Jahr 2005. In rund drei Viertel der Fälle ging dabei die Initiative vom Arzt aus, nur zu einem kleinen Teil fragen Patienten von sich aus nach Zuzahlerleistungen. Patienten interessieren sich dabei besonders häufig nach Verfahren und Therapien, die stark beworben werden. Ärzte konzentrieren sich mit ihren IGeL-Angeboten naturgemäß auf einkommensstärkere Patienten. Die AOK-Studie bemängelt allerdings, dass häufig erforderliche Formalien nicht eingehalten werden. Fast die Hälfte der befragten Patienten haben vor der Leistung keine schriftliche Behandlungsvereinbarung erhalten, immerhin 14,5 Prozent anschließend auch keine detaillierte Rechnung.
(mmh)
Nischen besetzen - mehr Informationen erhalten Sie hierZurück zur Startseite