Sieben pharmazeutische Substanzen und -kombinationen verlieren bis September 2021 ihren Patentschutz

Nach INSIGHT Health, eine der führenden Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt, verlieren sieben pharmazeutische Substanzen und Substanzkombinationen von Juli bis September 2021 ihren Patentschutz. Das geht aus der Patentdatenbank SHARK von INSIGHT Health hervor. Im letzten Quartal dieses Jahres läuft das Patent von Interferon beta-1a, dem Top-Produkt im Markt der Multiplen Sklerose, ab.

Patentschutz des MS-Blockbuster Interferon beta-1a läuft ab

Der Blockbuster im Jahr 2021 ist Interferon beta-1a, dessen Patent zum 26. Oktober abläuft. Zwar wurde ein ergänzendes Schutzzertifikat in zahlreichen EU-Ländern gebilligt, in Deutschland wurde es jedoch abgelehnt. Der Arzneistoff wird gentechnisch hergestellt und findet in der Therapie der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) Verwendung. Im MS-Markt (ATC3-Klasse N07A) ist Interferon beta-1a das Top-Produkt nach Umsatz mit einem Marktvolumen von 232,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Marktanteil von knapp 16 Prozent (nach Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens; GKV-Abrechnungsdaten, INSIGHT Health). Betroffen sind die Pharmafirmen Biogen, Merck Serono, Bayer und Norvartis.

Weitere Patente von sieben pharmazeutischen Substanzen und Substanzkombinationen laufen ebenfalls ab

Weiterhin laufen von Juli bis September 2021 die Patente von sieben pharmazeutischen Substanzen und Substanzkombinationen ab. Darunter ist das gentechnisch hergestellte Arzneimittel Abatacept, das im Juli den Patentschutz zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen verliert. Der immunsuppressive und entzündungshemmende Wirkstoff wird hauptsächlich zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt und verzeichnet einen Umsatzanteil von rund 14 Prozent im Markt der Antirheumatika (nach Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens; GKV-Abrechnungsdaten, INSIGHT Health). Der Schutz durch ein ergänzendes Schutzzertifikat der Grundsubstanz ist bereits Ende 2017 abgelaufen.

Bemerkenswert: Für 25 Arzneimittel wurde ein Antrag auf pädiatrische Verlängerung des Patentschutzes gestellt

Bemerkenswert ist zudem, dass in den letzten drei Monaten für 25 Arzneimittel ein Antrag auf pädiatrische Verlängerung des Patentschutzes gestellt, beziehungsweise eine Verlängerung erteilt wurde. Etwas mehr als ein Viertel aller Anträge wurde für Antidiabetika (ATC2-Klasse A10) gestellt und vier für antivirale Substanzen zur systemischen Anwendung (ATC2-Klasse J05). Zugleich wurde in Deutschland für vier Substanzen das ergänzende Schutzzertifikat um sechs Monate verlängert. Die Verlängerung erfolgt auf Basis eines pädiatrischen Prüfkonzeptes (Paediatric investigation plan = PIP) und der pädiatrischen Zulassung in allen EU-Ländern. Das Prüfkonzept legt das Entwicklungsprogramm für die Anwendung des Medikaments an Kindern dar.

Quelle: INSIGHT Health

 

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