Kein Stammdatenmanagement durch Ärzte: Einhellig lehnte der 117. deutsche Ärztetag den quartalsmäßigen Datenabgleich der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ab. Das Gremium befürchtete zum einen abermals zusätzliche Bürokratie im Praxisalltag, zum anderen sah es diese Aufgabe bei den Krankenkassen. Außerdem betrachteten die Delegierten die eGK für eine Authentifizierung zur Weitergabe sensibler Daten als ungeeignet: Nach wie vor sei nicht sichergestellt, dass Foto und Daten auf der Karte tatsächlich zum Träger gehörten. Nicht nur aus diesem Grund forderte der Ärztetag eine Gesetzesänderung: Auch für die Anlage eines Notfalldatensatzes müsse ein eigenes Budget bereitgestellt werden. Abgelehnt wurde der Plan, Patientendaten zu speichern und eine zentrale Medikationsdatei online einzuführen. Angesichts der Erfahrungen des NSA-Skandals sprach sich der Ärztetag für eine weiterhin dezentrale Datenspeicherung aus, da sich online abrufbare Daten nicht dauerhaft schützen ließen. In diesem Rahmen befürwortete er zudem eine eingehende Prüfung der im Gesundheitswesen eingesetzten Systeme zur Datenübermittlung.
(mmh)
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