Neue Handlungsempfehlung zur Infektionsprävention in Arztpraxen und MVZ- Auch für medizinisches Personal konzipiert

Auch wenn das Infektionsrisiko in der ambulanten Versorgung niedriger als im stationären Sektor eingeschätzt wird, stellen die große Anzahl der Patienten sowie die Verlagerung von invasiven Behandlungen in die ambulante Versorgung ein potenziell steigendes Risiko für die Patientensicherheit dar. Aus diesem Grund hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) eine 40-seitige neue Handlungsempfehlung „Hygiene in der Arztpraxis – Infektionsprävention in der ambulanten Versorgung“ entwickelt. Sie soll bei Ärzten und ihren Mitarbeitern die Aufmerksamkeit für die Infektionsprävention sowie Kenntnisse über entsprechende Maßnahmen erhöhen.

Titelbild 

Bild: © APS

Fünf wichtige Handlungsbereiche listen Maßnahmen in der Infektionsprävention

In fünf Kapiteln listet die Empfehlung wichtige Maßnahmen in der Infektionsprävention auf:

  • Händehygiene und Händedesinfektion
  • Hygienische Sicherheit bei Infusionen
  • Injektionen und Punktionen
  • Aufbereitung von Medizinprodukten in der Arztpraxis
  • Umgang mit Patienten mit multiresistenten Bakterien oder virusbedingten Infektionen in der ambulanten Versorgung
  • Impfungen zur Infektionsprophylaxe in der ärztlichen Versorgung

Mit ausgewählten praxisnahen Beispielen werden Infektionsrisiken im täglichen Umgang mit den Patienten identifizierbar. Checklisten und Tipps helfen dabei weiter, Strategien zur Verbesserung der Infektionsprävention im Praxisalltag umzusetzen.

Ziel der Handlungsempfehlung ist es, in verständlicher und kompakter Form notwendige Hygienemaßnahmen zu vermitteln

"Vor allem durch die Checklisten ist für eine leichte und klare Umsetzbarkeit gesorgt“, so Andreas Suck, einer der beiden Leiter der Arbeitsgruppe Infektionsprävention in der ambulanten Versorgung (IPAV), welche die Empfehlung erstellt hat. Dr. Tobias Kramer, zweiter Leiter der AG, ergänzt: „Viele Abläufe in der Patientenversorgung erfolgen aus Routine, ohne dass man sich über Risiken und kritische Momente im Klaren ist. Daher ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden diese Punkte in ihrem Alltag kennen und erkennen. Regelmäßige Übungen und das Hinterfragen praktischer Abläufe schärfen diesen Blick und steigern dadurch die Patientensicherheit.“

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Quellen-URL (abgerufen am 29.04.2025 - 07:11): http://www.neuromedizin.de/Organisation/Neue-Handlungsempfehlung-zur-Infektionspraevention-in-Arztpr.htm
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