Zukunftsmarkt Gesundheit: Niedergelassene Ärzte sehen Zweitmeinungen für zweckmäßig

Ergebnisse einer neuen Ärztestudie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2021“ der Stiftung-Gesundheit, die im August 2021 veröffentlicht wurde, zeigt, dass knapp 70 Prozent der befragten niedergelassenen Ärzte der Meinung sind, dass Zweitmeinungen komplexe Therapieentscheidungen verbessern können.

Bild

BU: Knapp 70 Prozent der Responder sind der Meinung, dass eine Zweitmeinung komplexe Therapieentscheidungen verbessern.

Eine konstruktive Fehlerkultur in der Medizin entwickelt sich

„In der Ärzteschaft setzt sich das Verständnis durch, dass auch Spezialisten in einer hoch differenzierten und sich rasch wandelnden Welt nicht alles wissen und erkennen können“, bilanziert Forschungsleiter Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, der Stiftung Gesundheit. „Diese Entwicklung spricht dafür, dass sich eine konstruktive Fehlerkultur in der Medizin entwickelt hat.“

Ärzte zeigen hohe Bereitschaft zur Teilnahme

Rund 80 Prozent der Ärzte erfüllen bereits die Voraussetzungen, um an Zweitmeinungsverfahren mitzuwirken – und wiederum mehr als 80 Prozent von ihnen wären auch bereit, entsprechende Verträge mit Krankenversicherern abzuschließen. „Das ist ein enormes Potenzial, denn tatsächlich sind bislang erst rund fünf Prozent in diesem Bereich aktiv“, berichtet Obermann.

Ärzte wünschen sich weitere Indikationen

Fast die Hälfte der Ärzte sieht zudem einen Bedarf für weitere Zweitmeinungsindikationen, auch über das aktuell vorgesehene Maß hinaus (45,2 Prozent). Am häufigsten wurde im Rahmen der Studie das Gebiet der Orthopädie benannt. Konkret schlugen die Ärzte vor allem Wirbelsäulen- und Bandscheibeneingriffe und den Bereich der Endoprothetik als aus ihrer Sicht sinnvolle Indikationen vor.

Diese aktuelle Studie ist Teil der Studienreihe „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“, mit der die Stiftung Gesundheit seit 2005 Trends und Entwicklungen im Gesundheitssektor untersucht.

(map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Wirtschaftliche Erwartung niedergelassener Ärzte wird für die Zukunft pessimistischer
      Seit mehr als 15 Jahren erhebt die Stiftung Gesundheit den Medizinklimaindex (MKI). Der Indikator für die wirtschaftliche Stimmung und Zuversicht in der ambulanten Versorgung gibt differenziert Auskunft darüber, wie die niedergelassenen Ärzte in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage ,
      Mehr
    • Social-Media-Empfehlungen für Ärzte
      Facebook & Co. eröffnen niedergelassenen Ärzten neue Möglichkeiten des Praxismarketings ebenso wir für den Kontakt zu und die Betreuung von Patienten. Allerdings gilt es gerade für Mediziner, beim Einsatz dieser Kommunikationswege eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Deshalb hat der Telematikauss...
      Mehr
    • Neue apoBank-Umfrage: Praxisbetrieb weiterhin wegen Corona-Pandemie herausfordernd
      Im April 2020 hatte die apoBank bereits eine Umfrage bei Beginn der Corona-Pandemie zu einem ersten Stimmungsbild bei den Heilberuflern abgefragt. Nun befragte die apoBank im Zeitraum 1. April bis 9. Mai 2021 ein Jahr später erneut online über das hauseigene Umfragetool. Beteiligt haben sich 389 H...
      Mehr
    • Bewertungen als Chance
      Im Arztverzeichnis und -bewertungsportal "Weiße Liste" können Patienten nun im regulären Betrieb Ärzte, ihre Praxen und ihre Arbeit bewerten. Dabei müssen Ärzte allerdings auch negative Bewertungen nicht einfach hinnehmen. Wichtig dabei ist aber, nicht nur zu beobachten, was sich im Hinblick auf die...
      Mehr
    • Praxisfernsehen aufgebohrt
      Um ein Aufrufsystem für Patienten hat "TV-Wartezimmer" sein Wartezimmer-Fernsehen erweitert: Über die Praxis-EDV können Mitglieder des Praxisteams Aufrufe oder Statusmeldungen direkt eingeben. Die Eingaben erscheinen auf Mausklick als animierte Texteinblendung auf dem Bildschirm. So lassen sich etwa...
      Mehr
    • Marketing mit Krankengeschichten
      Die Neufassung des Heilmittelwerbegesetzes hat zahlreiche bislang gültige Beschränkungen gelockert. Damit hat der der Gesetzgeber auf den dank des Internets zunehmend besseren Informationsstand von Patienten reagiert. Eine Reihe bislang kategorisch verbotener Werbemaßnahmen sind nun zulässig und erm...
      Mehr
    • Apothekenverband: Grünes Rezept - eine Empfehlung des Arztes und von den Kassen erstattet
      "Das Grüne Rezept ist wirklich nützlich für Verbraucher", sagt Apotheker Stefan Fink, Selbstmedikationsbeauftragter des Deutschen Apothekerverbands (DAV): "Einerseits ist das Grüne Rezept eine Empfehlung des Arztes und eine Merkhilfe für den Patienten. Andererseits kann es eine Kostenerstattung bei ...
      Mehr
    • Gesundes Praxisteam
      Betriebliches Gesundheitsmanagement wird auch für niedergelassene Ärzte wichtiger: Einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Gesundheit zufolge ist bereits in knapp zwei Dritteln der deutschen Arztpraxen ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt.
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 04.12.2024 - 18:57): http://www.neuromedizin.de/Marketing/Zukunftsmarkt-Gesundheit--Niedergelassene-Aerzte-sehen-Zweit.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239