Seit mehr als 15 Jahren erhebt die Stiftung Gesundheit den Medizinklimaindex (MKI). Der Indikator für die wirtschaftliche Stimmung und Zuversicht in der ambulanten Versorgung gibt differenziert Auskunft darüber, wie die niedergelassenen Ärzte in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten. Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland blicken wieder pessimistischer in die Zukunft. Das zeigt der Medizinklimaindex der Stiftung Gesundheit für das 1. Quartal 2022. Im Vergleich zum Herbst 2021 sank der Indikator für die wirtschaftliche Zufriedenheit und Zuversicht der Ärzte um 1,7 Punkte. „Die Ärzte schätzen ihre wirtschaftliche Lage zwar etwas positiver ein, aber ihre Erwartung für die kommenden sechs Monate ist deutlich stärker gesunken“, erläutert Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. „Daraus ergibt sich eine insgesamt negative Entwicklung des MKI.“
Fach- und Zahnärzte pessimistisch, Psychologische Psychotherapeuten zuversichtlich
Pessimismus herrscht vor allem bei den Zahnärzten: 40,1 Prozent von ihnen rechnen mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage, nur 2,7 Prozent erwarten eine Verbesserung. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Fachärzten: Dort rechnen 37,2 Prozent mit einer negativen Entwicklung, während gerade einmal 5,8 Prozent von einer Verbesserung ausgehen. Weitaus positiver beurteilen erneut die Psychologischen Psychotherapeuten die Situation: 50,7 Prozent von ihnen beschreiben ihre Lage als gut, weitere 42,8 Prozent als befriedigend und mehr als 70 Prozent rechnen damit, dass dies auch in den kommenden Monaten so bleiben wird.