Die heute gängigen Antidepressiva wirken bei einem Drittel aller Patienten mit Depressionen nicht. Darauf weist aktuell die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., München hin. Ketamin wurde bisher vorwiegend als Narkosemittel eingesetzt, ist aber auch ein sehr schnell wirkendes Antidepressivum. Das Medikament Ketamin besitzt einen speziellen Wirkmechanismus und lindert die Symptome auch bei therapieresistenten Patienten bereits innerhalb weniger Stunden. Für die Entwicklung alternativer Medikamente, die genauso schnell ansprechen wie Ketamin aber deutlich weniger Nebenwirkungen haben, ist ein besseres Verständnis der molekularen Grundlagen entscheidend. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München haben nun erstmals veränderte Stoffwechselprodukte, betroffene Signalwege und mögliche Biomarker bei Mäusen identifiziert, die für eine erfolgreiche Behandlung mit Ketamin entscheidend sind. Die Wissenschaftler erklären, dass das Verständnis dieser molekularen Mechanismen könnte die Entwicklung alternativer Medikamente ermöglichen, die genauso schnell ansprechen wie Ketamin, aber weniger Nebenwirkungen haben.
Presseveröffentlichung der Max-Planck-Gesellschaft: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=580813