Kongress-Nachlese: 31. ECTRIMS-Kongress 2015: Neue Erkenntnisse zur MS-Prävention und Risikoreduktion– Aktuelle Studienergebnisse und neue Therapieansätze

Der ECTRIMS-Kongress ist mit mehr als 8.000 Teilnehmern den weltweit größten jährlich stattfindenden Kongress, der sich mit Grundlagen- und klinischer Forschung im Bereich der Multiplen Sklerose befasst. Prof. David Miller, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Kongresskomitees, bezeichnete die ECTRIMS als eine beeindruckende Leistungsschau der aktuellen MS-Forschung und MS-Therapie. Unter den wissenschaftlichen Themen-Highlights befanden sich u. a. "die therapeutischen Probleme bei Progredienter MS", "neue Bereich der MS-Prävention" sowie die Präsentationen vieler neuen Studienergebnisse und Behandlungsmethoden sowie neue Prävalenzzahlen aus der ganzen Welt und neue Ansätze in der Neuroprotektion.

Suche nach Behandlungsfortschritten bei Progredienter MS

Prof. Miller: „Unter den wissenschaftlichen Highlights sollen auch die Award Lectures hervorgehoben werden. Während Prof. Giancarlo Comi (Mailand), ein Pionier auf dem Gebiet der Entwicklung von krankheitsverändernden MS-Therapien, in der „Charot Lecture“ auf neue Konzepte der MS-Behandlung eingeht, wird Prof. Alan Thompson, London, in der „ECTRIMS Lecture“ die Herausforderungen erörtern, vor die die Progrediente MS Behandler nach wie vor stellt. „Dieser Bereich ist von besonderem Interesse, da die beeindruckenden therapeutischen Fortschritte der letzten 20 Jahre im Wesentlichen auf die Behandlung der schubförmig/remittierenden Form von MS beschränkt war“, berichtet Prof. Miller. „Für progrediente Formen der Erkrankung, die etwa die Hälfte der Menschen mit MS betrifft, verfügen wir jedoch nach wie vor über keine adäquaten Behandlungsmöglichkeiten, um das Fortschreiten aufhalten oder die belastenden Symptome lindern zu können. Dieser Bedarf erfordert gemeinsame Anstrengungen der MS-Community, um die Hürden zu überwinden, die therapeutischen Fortschritte auf diesem Gebiet noch entgegenstehen.“

MS-Prävention und Risikoreduktion

Wechselwirkung zwischen Genen und Umwelt Eine Reihe von wissenschaftlichen Sitzungen auf dem ECTRIMS-Kongress waren den sich verdichtenden Hinweisen auf Genmutationen, Umwelt- oder Lebensstilfaktoren gewidmet, die das Krankheitsrisiko beeinflussen. „Es herrscht breiter Konsens darüber, dass komplexe Wechselwirkungen zwischen genetischer Prädisposition und Umweltfaktoren eine wichtige Rolle bei Autoimmunerkrankungen wie MS spielen. Eine aktuelle schwedische Studie, die beim ECTRIMS-Kongress präsentiert wurde, zeigt etwa die Wechselwirkungen zwischen Rauchen, Epstein-Barr-Virus-Infektionen, Adipositas oder organischen Lösungsmitteln und speziellen genetischen Risikofaktoren auf“, fasst Prof. Miller zusammen.

(map/B&K)
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Quellen-URL (abgerufen am 24.04.2024 - 06:39): http://www.neuromedizin.de/Wissenschaft/Kongress-Nachlese--31--ECTRIMS-Kongress-2015--Neue-Erkenntni.htm
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